Massenaussterben
Biblische Sintfluterzählung
Mit der Sintfluterzählung kennt die Bibel ein Massenaussterben (Gen 6-9):
Die Bosheit der Menschen 1 Als sich die Menschen über die Erde hin zu vermehren begannen und ihnen Töchter geboren wurden,1
2 sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel.
3 Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist; daher soll seine Lebenszeit hundertzwanzig Jahre betragen.
4 In jenen Tagen gab es auf der Erde die Riesen, und auch später noch, nachdem sich die Gottessöhne mit den Menschentöchtern eingelassen und diese ihnen Kinder geboren hatten. Das sind die Helden der Vorzeit, die berühmten Männer.
5 Der Herr sah, dass auf der Erde die Schlechtigkeit des Menschen zunahm und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens immer nur böse war.2
6 Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh.
7 Der Herr sagte: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, mit ihm auch das Vieh, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels, denn es reut mich, sie gemacht zu haben.
8 Nur Noach fand Gnade in den Augen des Herrn. 1 Darauf sprach der Herr zu Noach: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus, denn ich habe gesehen, dass du unter deinen Zeitgenossen vor mir gerecht bist.
2 Von allen reinen Tieren nimm dir je sieben Paare mit und von allen unreinen Tieren je ein Paar,
3 auch von den Vögeln des Himmels je sieben Männchen und Weibchen, um Nachwuchs auf der ganzen Erde am Leben zu erhalten.
4 Denn noch sieben Tage dauert es, dann lasse ich es vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde regnen und tilge vom Erdboden alle Wesen, die ich gemacht habe.
5 Noach tat alles, was ihm der Herr aufgetragen hatte.
6 Noach war sechshundert Jahre alt, als die Flut über die Erde kam.
7 Noach ging also mit seinen Söhnen, seiner Frau und den Frauen seiner Söhne in die Arche, bevor das Wasser der Flut kam.
8 Von den reinen und unreinen Tieren, von den Vögeln und allem, was sich auf dem Erdboden regt,
9 kamen immer zwei zu Noach in die Arche, Männchen und Weibchen, wie Gott dem Noach aufgetragen hatte.
10 Als die sieben Tage vorbei waren, kam das Wasser der Flut über die Erde,
11 im sechshundertsten Lebensjahr Noachs, am siebzehnten Tag des zweiten Monats. An diesem Tag brachen alle Quellen der gewaltigen Urflut auf und die Schleusen des Himmels öffneten sich.
12 Der Regen ergoss sich vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde.
13 Genau an jenem Tag waren Noach, die Söhne Noachs, Sem, Ham und Jafet, Noachs Frau und mit ihnen die drei Frauen seiner Söhne in die Arche gegangen,
14 sie und alle Arten der Tiere, alle Arten des Viehs und alle Arten der Kriechtiere, die sich auf der Erde regen, und alle Arten der Vögel, des fliegenden Getiers.
15 Sie waren zu Noach in die Arche gekommen, immer zwei von allen Wesen aus Fleisch, in denen Lebensgeist ist.
16 Von allen Tieren waren Männchen und Weibchen gekommen, wie Gott ihm aufgetragen hatte. Dann schloss der Herr hinter ihm zu. Da dachte Gott an Noach und an alle Tiere und an alles Vieh, das bei ihm in der Arche war. Gott ließ einen Wind über die Erde wehen und das Wasser sank. 2 Die Quellen der Urflut und die Schleusen des Himmels schlossen sich; der Regen vom Himmel ließ nach 3 und das Wasser verlief sich allmählich von der Erde. So nahm das Wasser nach hundertfünfzig Tagen ab. 4 Am siebzehnten Tag des siebten Monats setzte die Arche im Gebirge Ararat auf. 5 Das Wasser nahm immer mehr ab, bis zum zehnten Monat. Am ersten Tag des zehnten Monats wurden die Berggipfel sichtbar. 6 Nach vierzig Tagen öffnete Noach das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, 7 und ließ einen Raben hinaus. Der flog aus und ein, bis das Wasser auf der Erde vertrocknet war. 8 Dann ließ er eine Taube hinaus, um zu sehen, ob das Wasser auf der Erde abgenommen habe. 9 Die Taube fand keinen Halt für ihre Füße und kehrte zu ihm in die Arche zurück, weil über der ganzen Erde noch Wasser stand. Er streckte seine Hand aus und nahm die Taube wieder zu sich in die Arche. 10 Dann wartete er noch weitere sieben Tage und ließ wieder die Taube aus der Arche. 11 Gegen Abend kam die Taube zu ihm zurück, und siehe da: In ihrem Schnabel hatte sie einen frischen Olivenzweig. Jetzt wusste Noach, dass nur noch wenig Wasser auf der Erde stand. 12 Er wartete weitere sieben Tage und ließ die Taube noch einmal hinaus. Nun kehrte sie nicht mehr zu ihm zurück. 13 Im sechshundertersten Jahr Noachs, am ersten Tag des ersten Monats, hatte sich das Wasser verlaufen. Da entfernte Noach das Verdeck der Arche, blickte hinaus, und siehe: Die Erdoberfläche war trocken. 14 Am siebenundzwanzigsten Tag des zweiten Monats war die Erde trocken. 15 Da sprach Gott zu Noach: 16 Komm heraus aus der Arche, du, deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne! 17 Bring mit dir alle Tiere heraus, alle Wesen aus Fleisch, die Vögel, das Vieh und alle Kriechtiere, die sich auf der Erde regen. Auf der Erde soll es von ihnen wimmeln; sie sollen fruchtbar sein und sich auf der Erde vermehren. 18 Da kam Noach heraus, er, seine Söhne, seine Frau und die Frauen seiner Söhne. 19 Auch alle Tiere kamen, nach Gattungen geordnet, aus der Arche, die Kriechtiere, die Vögel, alles, was sich auf der Erde regt. 20 Dann baute Noach dem Herrn einen Altar, nahm von allen reinen Tieren und von allen reinen Vögeln und brachte auf dem Altar Brandopfer dar. 21 Der Herr roch den beruhigenden Duft und der Herr sprach bei sich: Ich will die Erde wegen des Menschen nicht noch einmal verfluchen; denn das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an. Ich will künftig nicht mehr alles Lebendige vernichten, wie ich es getan habe. 22 So lange die Erde besteht, sollen nicht aufhören Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Gottes Bund mit Noach |
Diese Sintfluterzählung geht auf eine große lokale Überschwemmung im Zweistromland (zwischen Euphrat und Tigris) zurück. Sie hat nichts mit den geschichtlichen Massenaussterben zu tun.
Massenaussterben
Alle Zeitangaben ("vor") sind Millionen Jahre.
Die Großen Fünf
Paläogen kennen die "Großen Fünf" (Big Five) unter den Massenaussterben an diesen Wenden:
- vor 485 Mio. J. = Ordovizium/Silur
- vor 360 Mio. J. = Devon/Karbon (Kellwasser-Ereignis)
- vor 252 Mio. J. = Perm-Trias-Grenze
- vor 200 Mio. J. = Trias/Jura
- vor 66 Mio. J. = Kreide-Paläogen-Grenze).
Ereignis | vor | % | Ursache |
---|---|---|---|
Ende des Kambriums | 485 | 80 | vermutlich Klimawandel |
Ende des Devon | 360 | 50 | Ereignis führte zum ozeanisches anoxisches Ereignis |
Perm-Trias-Grenze | 252 | 95 | verschiedene Theorien |
Ende der Trias | 200 | 60 | Vulkanausbrüche |
Kreide-Paläogen-Grenze | 66 | 50 | Meteorit oder Vulkan |
% = Prozentanteil der Arten, die bei diesem Massenaussterben untergingen.
Das Massenaussterben zeigt überdeutlich, dass der Mensch die Natur braucht, nicht die Natur den Menschen. |
Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand. (Charles Darwin) |
Alle Massenaussterben
Ereignis | vor | % | Ursache |
---|---|---|---|
Sauerstoffkatastrophe | 2.400 | 99 | Sauerstoff kam in das Wasser und in die Luft |
Ende des Kambriums | 485 | 80 | vermutlich Klimawandel |
Ende des Ordoviziums | 444 | 50 | Ordovizisches Massenaussterben hat versch. Theorien |
Ende des Devon | 360 | 50 | Ereignis führte zum ozeanisches anoxisches Ereignis |
Perm-Trias-Grenze | 252 | 95 | verschiedene Theorien |
Ende der Trias | 200 | 60 | Vulkanausbrüche |
Kreide-Paläogen-Grenze | 66 | 50 | Meteorit oder Vulkan |
Grande Coupure | 33,9 | 60 | Globale Abkühlung |
Ende des Jungpleistozän | 0,05 | Klimawandel + übermäßige Bejagung? | |
heute | 0 | vom Gebrauch zum Verbrauch |
Sehr sehr man um die Übergänge von Erdzeitalter weiß, so ist völlig unbekannt, ob sich das Massenaussterben binnen weniger Jahre oder über Millionen von Jahren erstreckt hat. Wenn man die Ursache und deren Ausmaß sicher wüsste, könnte der Zeitraum des Massenaussterbens grob eingeschätzt werden.
Jedes Massenaussterben beeinflusst den Verlauf der Evolution entscheidend. So setzten sich z. B. nach dem Perm bis zum Ende der Kreide die Dinosaurier als dominante Landwirbeltiergruppe durch. Im Paläogen setzten sich die Säugetiere als dominante Landwirbeltiergruppe.
Für die überlebenden Organismen erfolgte nach dem Aussterben anderer Organismen gewöhnlich eine Phase der Expansion], oft durch Radiation. Das Fehlen der ausgestorbenen Arten und die Ausbreitung der überlebenden Arten markiert die Übergänge vieler Erdzeitalter. Teilweise unterscheidet man zwischen Faunenschnitten (Aussterben von Tierarten) und Florenschnitten (Aussterben von Pflanzenarten).
Mögliche Ursachen
Bei der Großen Sauerstoffkatastrophe ist die Ursache bekannt und darf als gesichert angenommen werden. Bei allen anderen Massenaussterben gibt es verschiedene Theorien. Als mögliche Ursachen kommen hierbei in Frage:
- Meteoriteneinschlag
Kleinere und größere Meteorien trafen die Erde immer wieder. Erst im Jahre 1908 explodierte ein 50 bis 100 Meter großer Meteorit in etwa 10 km Höhe über Tunguska (Sibirien). Die Druckwelle machte dabei rund 2.000 Quadratkilometer dem Erdboden gleich.[Anm. 1] - Vulkanismus
Starker Vulkanismus kann durch die in die Atmosphäre geblasene Asche die Sonneneinstrahlung behindern und zu einer Eiszeit führen. Andererseits können durch Vulkanismus auch ausgestoßene Treibhausgase (z. B. Kohlendioxid) eine globale Erwärmung verursachen. Eine derartige Entwicklung wird als Ursache für das Massensterben am Ende des Perm vermutet. - Klimawandel
Durch einen abrupten Klimawandel, insbesondere durch eine Eiszeit, kann großflächig Lebensraum zerstören. - Schwefelwasserstoff
Infolge einer starken globalen Erwärmung kann es zur Freisetzung sehr großer Mengen des giftigen Gases Schwefelwasserstoff aus sauerstofffreien Ozeanen gekommen sein (P. Ward 2007) - Strahlung
Eine in der Nähe stattfindende Supernova, ein extrem starker Sonnensturm oder ein Aufschlag auf einem Neutronenstern (Gammablitz) würde Strahlung solcher Intensität erzeugen, dass komplexes Leben fast unmöglich wird.[Anm. 2]
Liste großer Meteoriteneinschläge
GrößereMereoriten-Einschläge sind (Jahr ("vor") in Mio. Jahren):
Ort | km | vor | Notiz |
---|---|---|---|
Acraman | 90 | 590,0 | |
Beaverhead | 60 | 600,0 | |
Bowtyschka | 24 | 65,17 | |
Carswell | 39 | 115,0 | |
Charlevoix | 54 | 357,0 | |
Chesapeake | 85 | 35,5 | |
Chicxulub | 180 | 64,98 | |
Clearwater East | 26 | 290,0 | |
Clearwater west | 36 | 290,0 | |
Haughton | 24 | 23,4 | |
Kamensk | 25 | 65,0 | |
Kara | 65 | 70,3 | |
Karakul | 52 | 5,0 | |
Keurusselkä | 30 | 1.880,0 | |
Manicouagan | 100 | 214,0 | |
Manson | 35 | 73,8 | |
Mistastin Lake | 28 | 38,0 | |
Mjølnir | 40 | 143,0 | |
Montagnais | 45 | 50,5 | |
Morokweng | 70 | 145 | |
Ries | 24 | 14,87 | |
Popigai | 100 | 35,0 | |
Puchezh-Katunki | 80 | 167,0 | |
Rubielos de la Cérida | 40 | 32,0 | |
Saint-Martin | 40 | 32,0 | |
Shoemaker | 30 | 1.685,0 | |
Siljan | 55 | 368,0 | |
Slate Islands | 30 | 350,0 | |
Steen River | 25 | 95,0 | |
Strangways | 25 | 646,0 | |
Sudbury | 250 | 1.850.0 | |
Tookoonooka | 55 | 128,0 | |
Vredefort | 300 | 2.023,0 | |
Woodleigh | 120 | 305,0 | |
Yarrabubba | 30 | 2.000,0 |
Vulkanismus mit globalen Folgen
Je nach dem, was der Vulkan ausstößt, kann es zu einem Vulkanischen Winter kommen, aber auch zu einem Vulkanischen Sommer.
- Vulkanischen Winter
Bei einer größeren Eruption werden Asche und Schwefeldioxid (SO2) bis in die Stratosphäre geschleudert und verteilen sich dort wie ein Schleier über den gesamten Erdball. Daraus bilden sich Aerosole aus Schwefelsäure. Die Sonnenstrahlen werden dadurch teilweise absorbiert oder zurückgestreut. In der Stratosphäre verursacht dies eine Erwärmung, am Boden eine Abkühlung des Weltklimas.
Die Bildungen des Sibirischen Trapps (vor ca. 250 Mio. Jahren; Perm-Trias-Grenze), des Emeishan-Trapps (vor ca. 260 Mio. Jahren) und des Dekkan-Trapps (vor ca. 66 Mio. Jahre) werden mit verschiedenen Massenaussterben in Verbindung gebracht. - Vulkanischer Sommer
Wenn Vulkane Kohlendioxid in die Atmosphäre blasen, kann dies eine globale Erwärmung verursachen, die ihrerseits weitere Treibhausgase freisetzen kann (z. B. Methan aus Methanhydrat durch einen deutlichen Temperaturanstieg in den Ozeanen). Eine derartige Entwicklung hin zu einem gigantischen Treibhauseffekt wird als Ursache für das Massensterben am Ende des Perm vermutet.
Massensterben der Menschen
Naturkatastrophen, Epidemien und Kriege =
Nicht nur durch Naturkatastrophen und Epidemien, sondern auch durch Kriege dezimierte der Mensch die Menschheit. Wenn der Mensch dazu in der Lage ist, sich selbst solches Leid zuzufügen, wie groß ist dann erst das Leid, das der Mensch der Natur (Pflanzen und Tiere) zufügt?
Ereignis | Jahr | Dauer | Tote | Region | Notiz |
---|---|---|---|---|---|
Storegga-Rutschung | -8200 | - | 2.000 | Nordsee | |
Atna-Tsunami | -8100 | - | östl. Mittelmeer | 35 km3 rutschten ins Mittelmeer | |
Minoische Eruption | -1600 | - | östl. Mittelmeer | 60 m hohe Flutwellen | |
Potidaia | -479 | - | Potidaia | von Herodot überliefert | |
Golf von Euböa | -426 | - | Golf von Euböa | Thukydides beschrieb den Zusammenhang zwischen Erdbeben und Tsunami | |
Helike | -373 | - | Helike | 2 km vor der Küste gelegene Helike wurde zerstört, Mythos von Atlantis? | |
Vesuv | 79 | - | 5.000 | Italien | Vulkanausbruch |
Attische Seuche (Pocken) | 165 | 15 | 8.000.000 | Römisches Reich | |
Cyprianische Pest (Pocken) | 250 | 21 | Römisches Reich | ||
Justinianische Pest | 541 | 29 | Europa und Vorderasien | ||
Jōgan-Sanriku-Erdbeben | 869 | - | 1.000 | Töhoku | |
Schwarzer Tod (Pest) | 1347 | 6 | 25.000.000 | Alte Welt | |
Pocken | 1519 | 1 | 6.000.000 | Mexiko | vor allem Indianer starben daran |
Hämorrhagisches Fieber | 1545 | 1 | 800.000 | Mexiko | |
Hämorrhagisches Fieber | 1576 | 2 | 2.000.000 | Mexiko | |
Kelut | 1586 | - | 10.000 | Indonesien | Vulkanausbruch |
Bristolkanal 1607 | 1607 | - | 2.000 | Bristolkanal | |
Vesuv | 1631 | 1 | 4.000 | Italien | Vulkanausbruch |
Große Pest von London | 1665 | 1 | 100.000 | England | 70.000 Tote alleine in London |
Mont Awu | 1711 | - | 3.000 | Indonesien | Vulkanausbruch |
Papandayan | 1772 | - | 2.957 | Indonesien | Vulkanausbruch |
Oshima-Ōshima | 1741 | - | 1.600 | Japanisches Meer | |
Callao | 1746 | - | 5.000 | Callao | |
Erbeben von Lissabon | 1755 | - | 60.000 | Lissabon | 15 m hohe Wellen |
Yaeyama-Inseln | 1771 | - | 13.486 | Yaeyama-Inseln | |
Pocken an der Pazifikküste | 1775 | 3 | 11.000 | Westküste Nordamerikas | |
Laki-Krater | 1783 | 2 | 9.000 | Island | Vulkanausbruch |
Unzen | 1792 | - | 14.500 | Japan | Vulkanausbruch |
Tambora | 1812 | 3 | 11.000 | Indonesien | über 49.000 Tote durch Seuchen und Missernten |
Fleckfieber der Grande Armée | 1813 | 0 | 30.000 | Mainz | Rückzug der Grande Armée; mind. 15.000 Soldaten, mind. 15.000 Zivilisten |
Galunggung | 1822 | - | 4.011 | Indonesien | Vulkanausbruch |
Mont Awu | 1856 | - | 2.806 | Indonesien | Vulkanausbruch |
Pocken an der Pazifikküste | 1862 | 0 | 14.000 | Westküste Nordamerikas | |
Ausbruch des Krakatau] | 1883 | - | 36.417 | Krakatau | Vulkanausbruch mit Tsunami |
Kongogräuel | 1888 | 20 | 9.000.00 | Kongo | für Kautschuk ausgebeutet |
Cholera in Hamburg | 1892 | 0 | 8.605 | Hamburg | letzter großer Cholera-Ausbruch in Deutschland |
Meiji-Sanriku-Erdbeben | 1896 | - | 26.000 | Japan | Erdbeben mit Tsunami |
Typhus in Südafrika | 1899 | 0 | 9.000 | Südafrika | |
Montagne Pelée | 1902 | - | 29.000 | Martinique | Vulkanausbruch |
Santa María | 1902 | - | 7.000 | Guatemala | |
Erdbeben von Messina | 1908 | - | 75.000 | Messina] | Erdbeben mit Tsunami |
Erster Weltkrieg | 1914 | 4 | 17.000.000 | Europa | |
Oststaaten-Polio-Epidemie von 1916 | 1916 | 0 | 6.000 | Nordosten der USA | |
Spanische Grippe | 1918 | 2 | 50.000.000 | global | |
Kelut | 1919 | - | 5.110 | Indonesien | Vulkanausbruch |
Santa María | 1922 | 95 | 5.000 | Guatemala | |
Diphtherieepidemie in Nome | 1925 | 1 | 100 | Nome (Alaska) | |
2. Japanisch-Chinesischer Krieg | 1937 | 8 | 20.000.000 | China | |
Zweiter Weltkrieg | 1939 | 6 | 60.000.000 | Europa | |
Koreakrieg | 1950 | 3 | 3.000.000 | Korea | |
Lamington | 1951 | 5 | 2.942 | Papua-Neuguinea | Vulkanausbruch |
Sewero-Kurilsk | 1952 | - | 2.336 | Kamtschatka | Seebeben mit Tsunami |
Vietnamkrieg | 1955 | 20 | 3.000.000 | Vietnam | |
Asiatische Grippe | 1957 | 1 | 1.500.000 | global | |
Katastrophe von Longarone | 1963 | - | 2.000 | Longarone | Bergrutsch füllte Stausee |
Honkong-Grippe | 1968 | 2 | 1.000.000 | global | |
Bangladesch-Krieg | 1971 | 0 | 2.000.000 | Bangladesch | |
Golf von Moro | 1976 | - | 5.000 | Golf von Moro | |
Erster Golfkrieg | 1980 | 8 | 1.000.000 | ||
HIV (von 1980-2015) | 1980 | 35 | 36.000.000 | global | bis Ende 2012 in Deutschland 27.000 Tote |
El Chichón | 1982 | - | 2.000 | Mexiko | |
Nevado del Ruiz | 1985 | 6 | 23.000 | Kolumbien | Vulkanausbruch |
Zweiter Golfkrieg | 1990 | 1 | 30.000 | Irak | |
Floresbeben | 1992 | - | 2.000 | Flores | |
Völkermord in Ruanda | 1994 | 0 | 800.000 | Ruanda | |
Bürgerkrieg im Kongo | 1997 | 2 | 14.000 | Kongo | |
Papua-Neuguinea-Erdbeben | 1998 | - | 2.000 | Papua-Neuguinea | Erdbeben mit Tsunami |
Zweiter Kongokrieg | 1998 | 5 | 3.000.000 | https://de.wikipedia.org/wiki/Kongo Kongo] | |
Erdbeben von Algerien | 2003 | - | 2.000 | Algerien | |
Dritter Irakkrieg | 2003 | 0 | 35.000 | Irak | 500.000 tote Zivilisten bis 2011 |
Erdbeben im Indischen Ozean | 2004 | - | 231.000 | Sumatra | |
Schweinegrippe | 2009 | 1 | 18.450 | global | bis November 2009 in Deutschland 258 Tote |
Cholera auf Haiti | 2010 | 0 | 8.492 | Haiti | Cholera nach Erdbeben |
HUS-Epidemie 2011 | 2011 | 0 | 53 | Norddeutschland | ca. 4.000 Erkrankte an EHEC |
Tōhoku-Erdbeben | 2011 | - | 19.300 | ostjapanische Küste | 23 m hohe Wellen; Nuklearkatastrophe von Fukushima |
Ebolafieber-Epidemie 2014 | 2014 | 2 | 11.300 | Afrika | |
Als Quellen für diese Liste dienten:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Epidemien_und_Pandemien
- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Tsunamis
- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Erdbeben
- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_gro%C3%9Fer_historischer_Vulkanausbr%C3%BCche
- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Schlachten
Völkermord, Schlachten, Massaker und Pogrom
"Der Mensch ist dem Mensch ein Wolf" wussten schon die Römer zu sagen. Sie wussten es, unternahmen jedoch nichts Wirksames dagegen. Alleine der Gallische Krieg (51 v.C.) forderte rund 1.000.000 Tote.
? = Art:
A = Atomwaffen,
B = biologische Waffen,
C = chemische Waffen,
M = Massaker,
P = Prognom,
T = Terroranschläge
S = Schlacht,
V = Völkermord
? | Ereignis | Jahr | J | Tote | Ort/Land | Notiz |
---|---|---|---|---|---|---|
M | von Granada | 1066 | 0 | 4.000 | Granada | Muslime ermordeten Juden |
M | Gezerot Tatnu | 1096 | 0 | 1.200 | Europa | Kreuzfahrer ermordeten Juden |
P | Rintfleisch-Pogrom | 1298 | 0 | 4.000 | Franken | Christen ermordeten Juden |
P | in Straßburg | 1349 | 0 | 2.000 | Straßburg | Christen ermordeten Juden |
M | Bartholomäusnacht | 1572 | 0 | 2.000 | Paris | Katholiken ermordeten Hugenotten |
V | 1650 | ? | 100.000 | Kosakenstaat | Kosaken ermordeten Polen und russ. Juden | |
M | von Batavia | 1740 | 0 | 10.000 | Batavia | niederländische Truppen ermordeten Chinesen |
V | Pfad der Tränen | 1838 | 0 | 4.000 | Oklahoma | im Herbst ließ die US-Regierung 10.000 Indianer umsiedeln; auf dem Todesmarsch starben 4.000 |
M | Widerstand von Sason | 1894 | 0 | 3.000 | Osmanisches Reich | Osmanen und Kurden ermordeten Armenier |
M | Prognome 1894-1896 | 1894 | 2 | 200.000 | Osmanisches Reich | Osmanen und Kurden ermordeten Armenier; 1897 zählte das armenische Patriarchat 50.000 Waisenkinder; "Das Ziel war eine harte Bestrafung, keine Ausrottung" |
P | in Konstantinopel | 1896 | 0 | 10.000 | Osmanisches Reich | Reaktion auf Geiselnahme; Mörder handelten organisiert und in Absprache mit den Behörden |
V | an Herero und Nama | 1904 | 4 | 80.000 | Deutsch-Südwestafrika | deutsche Truppen erschossen Herero und Nama oder verjagten sie in die Wüste |
V | Armenisch-tatarischer Krieg | 1905 | 0 | 10.000 | Osmanisches Reich | Aserbaidschaner gegen Armenier |
M | von Adana | 1909 | 0 | 25.000 | Vilâyet Adana | konservative Muslime gegen chr. Armenier |
V | Griechenverfolgungen | 1914 | 9 | 100.000 | Osmanisches Reich | Osmanen vertrieben Griechen |
C | Tränengas | 1914 | 0 | 0 | Neuve-Chapelle | Franzosen setzten zuerst chem. Kampfstoffe ein, nicht tödliche |
V | an Armeniern | 1915 | 1 | 1.000.000 | Osmanisches Reich | durch Massaker und Todesmärsche umgebracht |
V | an syr. Christen | 1915 | 0 | 200.000 | Osmanisches Reich | Christen wurden von Türken als Verbündete der Russen angesehen; viele starben auf Todesmärschen |
V | an den Jesiden | 1915 | 3 | 40.000 | Osmanisches Reich | von Osmanen getötet |
V | an Assyrern und Aramäern | 1915 | 2 | 55.000 | Osmanisches Reich | von Osmanen getötete Assyrer und [1] |
C | bei Humin | 1915 | 0 | ? | Humin | Deutsche verschossen 18.000 Gasgranaten gegen [Russen |
C | Flandernschlacht | 1915 | 0 | 1.200 | Ypern | Deutsche setzten 150 Tonnen Chlorgas ein |
C | 12. Isonzoschlacht | 1917 | 0 | 5.000 | Flitsch-Tolmein | Österreicher "schossen bunt" auf [2] |
P | Armenierpogrom | 1918 | 0 | 20.000 | Osmanisches Reich, Baku | März 15.000 (davon 12.000 in 3 Tagen); April 8.000 Aserbaidschaner // Sept. 20.000 Armenier |
V | Holodomor | 1932 | 1 | 5.000.000 | Ukraine | Stalins Zwangskollektivierung gegen die Ukrainer |
C | Abessinienkrieg | 1935 | 1 | 30.000 | Athiopien | Italiener setzten Senfgas gegen Athiopier ein |
C | Schlacht um Wuhan | 1938 | 0 | 400.000 | Wuhan | Japaner setzten gegen 1,1 Mio Chinesen Giftgas ein |
M | Bromberger Blutsonntag | 1939 | 0 | 4.000 | poln. Korridor | unklar, wer warum geschossen hat |
M | Todeszug von Iasi | 1939 | 0 | 10.000 | Deutsches Reich | vom Nationalsozialismus ermordete Juden |
V | Porajmos | 1939 | 6 | 200.000 | Deutsches Reich | vom Nationalsozialismus ermordete Sinti und Roma |
M | von Kamenez-Podolsk | 1941 | 0 | 23.600 | Deutsches Reich | vom Polizeibataillon 320 ermordete Juden |
V | Holocaust | 1941 | 4 | 6.000.000 | Deutsches Reich | vom Nationalsozialismus ermordete Juden |
B | Zhejiang und Jiangxi | 1941 | 0 | 7.643 | Changde | Einheit 731 setzte mit Pest verseuchte Flöhe ein |
C | Zhejiang und Jiangxi | 1941 | 0 | 350.000 | Changde | Japaner setzten biologische und chemische Waffen gegen Chinesen ein. |
B | Zhejiang und Jiangxi | 1942 | 0 | 250.000 | Zhejiang und Jiangxi | Einheit 731 setzte Milzbrand gegen Zivilisten ein |
V | T. von Bataan | 1942 | 0 | 16.000 | Bataan | von 70.000 US-amerik. und philip. Kriegsgefangene starben auf dem 100 km langen Marsch 16.000 durch Hunger, Durst, Erschöpfung und Krankheiten |
C | Schlacht um Changde | 1943 | 0 | 350.000 | Changde | Japaner setzten gegen Chinesen Senfgas und Lewisit ein |
V | poln.-ukrain. Konflikt | 1943 | 0 | 70.000 | Wolhynien und Ostgalizien | Racheakte seitens polnischer Nationalisten an der ukrainischen Zivilbevölkerung |
V | Juden in Ungarn | 1944 | 0 | 20.000 | Ungarn | mangels Transportmittel wurden die Juden auf Todesmärsche geschickt |
V | KZ-Häftlinge | 1944 | 1 | 200.000 | Deutsches Reich | in den Endphaseverbrechen wurden KZ-Häftlinge auf Todesmärsche geschickt; von den 1944 registrierten 714.000 KZ-Häftlingen starben mind. 1/3 |
V | Vertreibung | 1945 | 0 | 2.200.000 | Deutsches Reich | über 15 Mio. Deutsche wurden aus dem Osten und Südosten Europas vertrieben[Anm. 3] |
V | Palmnicken | 1945 | 0 | 4.000 | Jantarny | von über 7.000 jüd. Frauen aus KZ-Stutthof kamen noch etwa 3.000 in Palmnicken an[Anm. 4] |
V | Feldscheune | 1945 | 0 | 1.000 | Gardelegen | über 1.000 KZ-Häftlinge wurden 24 h vor Eintreffen der US-Soldaten in der Scheune erschossen |
M | von Aussig | 1945 | 0 | 2.000 | Aussig | Tschechen gegen Deutsche |
P | von Krakau | 1945 | 0 | 1.200 | Krakau | Christen gegen Juden |
V | Wehrmachtsverbündete | 1945 | 0 | 10.000 | Bleiburg | von Briten übernommene Kriegsgefangene schickten die Serben auf einen Todesmarsch |
A | auf Hirishima | 1945 | 0 | 75.000 | Hiroshima | über 100.000 Menschen starben bis 1946 an den Spätfolgen |
A | auf Hirishima | 1945 | 0 | 22.000 | Nagasaki | 39.000 Menschen starben bis 1946 an den Spätfolgen |
V | in Burundi | 1965 | 7 | 200.000 | Burundi | Anghörige der Tutsi töteten Hutu |
M | an Kommunisten Indonesiens | 1965 | 1 | 1.000.000 | Indonesien | von der CIA geschürte Massaker |
M | Schreckensherrschaft der Rote Khmer | 1975 | 4 | 2.000.000 | Kambodscha | bei Gesamtbevölkerung von 7 Mio. Menschen |
V | an den Bengalen | 1971 | 1 | 2.000.000 | Bengalen | Muslime töteten in 10 Monaten Hindu |
C | Erster Irakkrieg | 1987 | 0 | 5.390 | Iran | Irak setzte in 33 Einsätzen chem. Waffen gegen den Iran ein, aber auch gegen Zivilisten |
C | auf Halabscha | 1988 | 0 | 5.000 | Halabdscha | Irak gegen irakische Kurden |
V | in Ruanda | 1994 | 0 | 800.000 | Ruanda | in ca. 100 Tagen töteten Angehörige der Hutu-Mehrheit ca. 75% der in Ruanda lebenden Tutsi-Minderheit |
M | von Srebrenica | 1995 | 0 | 8.000 | Srebrenica | Bosnienkrieg: vor allem Männer und Jungen zwischen 13 und 77 Jahren wurden getötet |
T | 11.9.2001 | 2001 | 0 | 3.000 | New York City | 2 entführte Passagierflugzeuge wurden in das World Trade Center geflogen |
V | an den Jesiden | 2007 | 0 | 796 | Irak | 4 mit Sprengstoff beladene Lkw´s zerstörten 2 Dörfer; verheerendste Terrorakt von Al-Qaida nach dem 11.09.2001 |
V | an den Jesiden | 2014 | 0 | 7.000 | Sindschar | IS ermordete Jesiden; 400.000 flohen |
Als Quellen dienten:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsverbrechen
- https://de.wikipedia.org/wiki/Pogrom
- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Pogromen_und_Rassenunruhen
- https://de.wikipedia.org/wiki/Todesmarsch
- https://de.wikipedia.org/wiki/Verbrechen_gegen_die_Menschlichkeit
- https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord
ABC-Waffen
Der Umgang mit ABC-Waffen ist höchst brisant und nicht immer öffentlich bekannt:
- 1981 wurden 2 Liter mit Chikungunya-Virus entwendet – genug um damit die Weltbevölkerung mehrfach umzubringen.[1]
- Bis 1988 produzierte das Chemiewaffenprogramm des Irak über 100.000 Sprengkörper, die als
- Fliegerbombe (250, 400 und 500 kg): 19.500 Stück
- Artilleriemunition (155-mm-Granaten): 54.000 Stück
- Raketensprengköpfe (122-mm-Raketenwerfer): 27.000 Stück
auf iranische Stellungen sowie gegen die Zivilbevölkerung des Iran und Irak zum Einsatz kamen.[2]
Heute
Anhang
Anmerkungen
- ↑ Das entspricht einer Kreisfläche von rund 50 km Durchmesser.
- ↑ Ein Problem dieses Ansatzes ist, dass er praktisch nicht nachweisbar wäre, da die Strahlung nach einem solchen Zeitraum nicht mehr messbar ist. Zudem wurden in unserer unmittelbaren kosmischen Nachbarschaft keine geeigneten Objekte gefunden bzw. gibt es keinerlei Indizien für Sonnenstürme dieser Stärke.
- ↑ Die Vertriebenen stammten aus dem Osten (Ostpreußen, Schlesien, Pommern, Neumark) und Südosten (Sudetenland, Donauschwaben, Bessarabien). Beim gut dokumentieren Brünner Todesmarsch starben von den 27.000 Vertriebenen rund 5.200. Das sind rund 20%. Setzt man diese 20% bei den über 15 Mio. Vertriebenen an, erscheinen die 2.200.000 Tote auf diesen Todesmärschen als durchaus glaubhaft.
- ↑ Diese rund 3.000 Frauen wurden unter Maschinengewehrfeuer in die Ostsee getrieben. Es überlebten nur 15 dieses Massaker.
Einzelnachweise
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Waffe Zugriff am 12.9.2016.
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Golfkrieg Zugriff am 12.9.2016.