Reden
Echte Reden
Severn Suzuki (1992) vor der UNO
https://www.youtube.com/watch?v=Sj00vO48MTk
Die Ansprache wurde gehalten im Juni 1992 in Rio de Janeiro vor der UNO.
Hallo, ich bin Severn Suzuki.
Ich spreche für ECO, die Kinder-Umweltorganisation.
Wir sind eine Gruppe von 12- und 13-Jährigen, die etwas bewirken wollen.
Vanessa Suttie, Morgan Geisler, Michelle Quigg und ich.
Wir haben das gesamte Geld selbst organisiert,
sind 5.000 Meilen hergeflogen,
um Euch Erwachsenen zu sagen, ihr müsst euch ändern.
Wie ich heute hier stehe, habe ich keine Hintergedanken.
Ich kämpfe für meine Zukunft.
Die Zukunft zu verlieren, ist nicht wie eine Wahlkampfniederlage,
oder wie Punkteverlust an der Börse.
Ich spreche heute für alle zukünftigen Generationen.
Ich spreche für die hungernden Kinder dieser Welt,
deren Weinen nicht gehört wird.
Ich spreche für die zahllosen Tiere,
die auf der ganzen Welt sterben, weil sie keine Zuflucht mehr haben.
Ich habe Angst, in der Sonne zu sein,
wegen den Löchern in der Ozonschicht.
Ich habe Angst, die Luft zu atmen,
weil ich nicht weiß, welche Chemikalien darin enthalten sind.
Früher ging ich in meiner Heimat Vancouver mit meinem Papa fischen,
bis wir vor ein paar Jahren einen krebsbefallenen Fisch gefunden haben.
Und jetzt hören wir von Tieren und Pflanzen, die aussterben,
- jeden Tag - für immer verschwunden.
Ich träume von Herden wilder Tiere,
Dschungel und Regenwälder voller Vögel und Schmetterlinge.
Doch jetzt frage ich mich,
ob sie überhaupt existieren werden, damit meine Kinder sie sehen können.
Müsstet Ihr Euch in meinem Alter über solche Dinge sorgen?
All dies passiert vor unseren Augen.
Trotzdem tun wir so,
als hätten wir alle Zeit der Welt und alle Antworten.
Ich bin nur ein Kind und ich habe nicht alle Antworten,
Aber ich möchte, dass Ihr Euch bewusst werdet,
dass Ihr sie auch nicht habt.
Ihr wisst nicht, wie man die Ozonlöcher stopft.
Ich könnt die Lachse nicht dazu bewegen,
einen toten Fluss wieder zu beleben.
Ihr wisst nicht, wie man ein ausgestorbenes Tier zurückbringt.
Und Ihr könnt die Wälder nicht dorthin zurückbringen, wo jetzt Wüste ist.
Wenn Ihr nicht wisst, wie man es repariert,
dann hört auf, es kaputt zu machen.
Hier seid Ihr Abgeordnete Eurer Regierungen.
Geschäftsleute, Organisatoren, Reporter oder Politiker.
Aber in Wirklichkeit seid Ihr Mütter und Väter,
Brüder und Schwestern, Tanten und Onkel,
und Ihr alle seid jemandes Kind.
Ich bin nur ein Kind, doch ich weiß,
wir sind alle Teil einer Familie mit fünf Milliarden Mitgliedern.
Eigentlich gehören 30 Millionen Spezien dazu.
Grenzen und Regierungen werden dies nie ändern.
Ich bin nur ein Kind, doch ich weiß,
wir alle sitzen im selben Boot
und sollten als Einheit mit einem einzigen Ziel handeln.
Ich bin wütend, aber nicht blind.
Ich habe Angst
und trotzdem teile ich meine Gefühle mit der Welt.
In meiner Heimat produzieren wir so viel Müll,
wir kaufen und werfen weg, kaufen und werfen weg,
trotzdem teilt der Westen nicht mit den Bedüftigen.
Auch wenn wir mehr als genug haben, haben wir Angst zu teilen.
Wir haben Angst, einen Teil unseres Wohlstandes gehen zu lassen.
In Kanada leben wir priviligiert
mit viel Essen, Wasser und Behausung.
Wir haben Uhren, Fahrräder, Computer und Fernseher.
Die Liste ist endlos.
Vor zwei Tagen, hier in Brasilien,
waren wir bei obdachlosen Kindern - wir waren schockiert.
Ein Kind sagte uns: "Ich wünschte, ich wäre reich,
denn wenn ich es wäre,
würde ich allen obdachlosen Kindern Essen, Kleidung, Medizin, Behausung
und Liebe und Beachtung schenken.
Wenn ein Kind auf der Straße, das nichts hat, zum Teilen bereit ist,
warum sind wir, die wir alles haben, immer noch so gierig?
Ich kann aufhören darüber nachzudenken,
dass das Kinder in meinem Alter sind
und dass es einen großen Unterschied macht, wo man geboren wurde.
Dass ich, eines dieser Kinder auf den Straßen Rios sein könnte.
Ich könnte ein hungerndes Kind in Somalia sein,
oder ein Kriegsopfer im mittleren Osten, oder ein Bettler in Indien.
Ich bin nur ein Kind, dennoch weiß ich,
dass, wenn all das für Krieg ausgegebene Geld
für Umweltlösungen ausgegeben werden würde, um Armut zu beenden
und um Vereinbarungen zu treffen, diese Welt ein wunderbarer Ort sein würde.
In der Schule, sogar im Kindergarten,
lehrt Ihr uns, wie wir uns benehmen sollen.
Ihr bringt uns bei, nicht mit anderen zu kämpfen,
miteinander zu reden, andere zu respektieren,
unsere Unordnung wegzuräumen, anderen Lebewesen nicht weh zu tun,
zu teilen und nicht gierig zu sein.
Warum geht ihr dann und macht genau die Dinge,
von denen Ihr uns sagt, wir sollen sie nicht tun?
Vergesst nicht, warum Ihr solche Konferenzen haltet,
für wen Ihr das macht.
Wir sind Eure eigenen Kinder.
Ihr entscheidet, in was für einer Welt wir aufwachsen.
Eltern sollten ihre Kinder trösten können,
dass alles in Ordnung sein wird, dass es nicht das Ende der Welt ist
und dass sie ihr Bestes tun.
Ich glaube nicht, dass Ihr uns so etwas noch sagen könnt.
Sind wir überhaupt auf Eurer Prioritätenliste?
Mein Papa sagte immer: "Du bist, was Du tust, nicht was Du sagst."
Also, ich weine nachts, wegen dem, was ihr tut.
Ihr Erwachsenen sagt, Ihr liebt uns, doch ich fordert Euch heraus:
Bitte - lasst in Euren Taten Eure Worte wiederspiegeln.
Danke.
Die USA in der Kritik
https://www.youtube.com/watch?v=Sor9js4HMLI Zugriff am 27.11.2015.
Die USA sind nicht das großartigste Land der Welt.
Die Kulturförderung ist ein Reinfall.
Sie kostet vielleicht nur ein paar Penny im Monat,
aber er kann sie jederzeit damit angreifen.
Sie kostet kein Geld, sie kostet Stimmen, sie kostet Sendezeit und Zeituzngsspalten.
Wissen Sie, warum keiner die Liberalen mag?
Weil sie verlieren.
Wenn die Liberalen so verdammt schlau sind, warum verlieren sie dann jedes Mal?
Und Sie erklären, ohne die Mine zu verziehen,
den Studenten zu erklären, dass Amerika das großartig ist,
weil wir die einzigen in der Welt sind, in denen Freiheit herrscht.
In Kanada herrscht Freiheit, in Japan herrscht Freiheit,
in England, Frankreich, Italien, Deutschland, Spanien,
in Australien, in Belgien herrscht Freiheit.
Also, von 207 souveränen Staaten herrscht in 180 Freiheit.
Und Sie, das Charleeder-Mädchen,
falls Sie eines Tages aus Versehen in ein Wahllokal spazieren werden,
dann gibt es ein paar Dinge, die Sie wissen sollten.
So zum Beispiel, dass es keinen Anhaltspunkt für die Aussage gibt,
wir seien das großartigste Land der Welt, zu bejahen.
Wir sind 7. in Lesen und Schreiben,
22. in Naturwissenschaften, 49. in Lebenserwartung,
178. in Kindersterblichkeit, 3. beim Durschnittseinkommen,
Nummer 4 in Sachen Export.
In nur 3 Kategorien sind wir die Nummer Eins der Welt:
Anzahl der Inhaftierten pro Kopf,
Anzahl der Erwachsenen, die an Engel glauben,
und in Rüstungsausgaben.
Wir geben mehr aus als die nächsten 26 Länder.
25 davon sind Alliierte.
Das ist natürlich nicht die Schuld einer 20-jährigen Studentin.
Aber nichts desto trotz gehört Ihr alle der erbärmlichsten Generation überhaupt an.
Wenn Ihr mich fragt, was Amerika zum großartigsten Land der Welt macht,
weiß ich verflucht noch mal nicht, wovon Ihr redet.
Vielleicht waren wir es mal.
Wir standen für Gerechtigkeit.
Wir kämpften aus moralischen Gründen.
Wir haben Gesetze aus moralischen Gründen erlassen oder gekippt.
Wir haben Armut bekämpft, nicht arme Menschen.
Wir haben uns aufgeopfert.
Wir haben Gutes getan, weil es uns wichtig war,
und nicht, um uns damit zu brüsten.
Wir bauten tolle phantastischen Dinge,
machten tolle technologische Fortschritte,
erforschten das Universum und heilten Krankheiten.
Wir förderten die großartigsten Künstler der Welt
und schufen die größte Volkswirtschaft.
Wir griffen nach den Sternen.
Wir handelten wie Menschen.
Wir strebten nach Erkenntnis, und taten sie nicht einfach ab.
Wir hatten nie das Gefühl, unterlegen zu sein.
Wir definierten uns nicht darüber, wen wir zuletzt gewählt hatten,
und ließen uns nicht so schnell einschüchtern.
Wir waren in der Lage, all das zu sein und zu tun,
weil wir informiert waren,
durch tolle Menschen, Menschen, die wir achteten.
Der 1. Schritt um ein Problem zu lösen ist zu erkennen, dass es eins gibt.
Amerika ist nicht mehr das großartigste Land der Welt.
Reden in Filmen
Der große Diktator (Charlie Chaplin)
https://www.youtube.com/watch?v=PpkP0aUldUs Zugriff am 27.11.2015.
Es tut mir leid, aber ich möchte nun mal kein Herrscher der Welt sein,
denn das liegt mir nicht.
Ich will weder herrschen, noch irgendwen erobern,
sondern jedem Menschen helfen, wo immer ich kann:
Den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weißen.
Jeder Mensch sollte dem anderen helfen,
denn nur so verbessern wir die Welt.
Wir sollten am Glück des Anderen teil haben,
und ihn nicht verabscheuen.
Hass und Verachtung bringen uns niemals näher.
Auf dieser Welt ist Platz für jeden,
und Mutter Erde ist reich genug, um jeden von uns satt zu machen.
Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein.
Wir müssen es nur wieder zu leben lernen.
Wir haben das Gute im Menschen verschüttet.
Und Missgunst hat unsere Seelen vergiftet,
und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt.
Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt,
aber innerlich waren wir stehen geblieben.
Wir lassen Maschinen für uns arbeiten,
und sie denken auch für uns.
Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen,
unser Wissen kalt und hart.
Wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig.
Aber zuerst kommt die Menschlichkeit,
und dann erst die Maschine.
Vor Klugheit und Wissen kommt Toleranz und Güte.
Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert.
Aeroplane und Radio haben uns einander näher gebracht.
Erfindungen haben eine Brücke geschlagen von Mensch zu Mensch.
Sie erfordern eine allumfassende Brüderlichkeit,
damit wir ein werden.
Millionen Menschen auf der Welt können in diesem Augenblick meine Stimme höhren.
Millionen verzweifelter Menschen.
Opfer eines Systems, das sich zur Aufgabe gemacht hat,
Unschuldige zu quälen und in Ketten zu legen.
Allen denen, die mich jetzt hören, rufe ich zu:
Ihr dürft nicht verzagen.
Auch das bittere Leid, das über uns gekommen ist, ist vergänglich.
Die Männer, die heute die Menschlichkeit mit Füßen treten,
werden nicht immer da sein.
Ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen, und auch ihr Hass.
Die Freiheit, die sie den Menschen genommen haben,
wird ihnen dann zurückgegeben werden.
Auch wenn es Blut und Tränen kostet,
für die Freiheit ist kein Opfer zu groß.
Soldaten, vertraut Euch nicht Barbaren an.
Unmenschen, die Euch verachten und denen Euer Leben nichts wert ist.
Ihr seid für sie nur Sklaven.
Ihr habt nur das zu tun, das zu glauben, das zu fühlen.
Ihr werdet gedrillt, gefüttert, und wie Vieh behandelt,
und nichts anderes als Kanonenfutter.
Ihr seid viel zu schade für dies Subjekte.
Diese Maschinenmenschen mit Maschinenköpfen und Maschinenherzen,
Ihr seid keine Roboter, Ihr seid keine Tiere, Ihr seid Menschen.
Bewahrt Euch die Menschlichkeit in Euren Herzen und hasst nicht.
Nur wer nicht geliebt wird, hasst, nur wer nicht geliebt wird.
Soldaten, kämpft nicht für die Sklaverei, kämpft für Freiheit.
Im 7. Kapitel des Evangelisten Lukas steht:
Gott wohnt in jedem Menschen.
Also nicht nur in einem oder in einer Gruppe von Menschen.
Vergesst nicht: Gott lebt in Euch allen.
Und Ihr als Volk habt allein die Macht,
die Macht, Kanonen zu fabrizieren,
aber auch die Macht, Glück zu spenden.
Ihr als Volk habt es in der Hand,
dieses Leben einmalig und kostbar zu machen.
Es wird wunderbar, den Freiheitsgeist gelingen.
Daher, im Namen der Demokratie,
lasst uns diese Macht nutzen,
lasst uns zusammenstehen,
lasst uns kämpfen für eine neue Welt,
für eine anständige Welt,
die jedermann gleiche Chancen gibt.
Der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt.
Versprochen haben die Unterdrücker das auch.
Deshalb konnten sie die Macht ergreifen.
Das war Lüge!
Wie überhaupt alles, was sie Euch versprachen, diese Verbrecher.
Diktatoren wollen die Freiheit nur für sich.
Das Volk soll versklavt bleiben.
Lasst uns diese Ketten sprengen.
Lasst uns kämpfen für eine bessere Welt.
Lasst uns kämpfen für die Freiheit in der Welt.
Das ist ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt.
Nieder mit der Unterdrückung, dem Hass und der Intoleranz.
Lasst uns kämpfen für eine Welt der Sauberkeit.
In der die Vernunft siegt,
in der Fortschritt und Wissenschaft uns allen zum Leben gereicht.
Kameraden, im Namen der Demokratie:
Dafür lasst uns streiten.
Die Fabrik der Offiziere
https://www.youtube.com/watch?v=CCQdWiKUMrE
Herr General. Meine Herren. Liebe Kameraden. Wir begraben heute einen Toten. Und das ist im Grunde die selbstverständlichste Sache von der Welt. Zumal in derart großen und heroischen Zeiten wie die, in die wir hineingeboren sind. Tote sind das Pflaster der Straßen, auf denen der Ruhm schreitet. Millionen fahren in die Grube, ohne dass jemand Notiz von ihnen nimmt. Und Millionen Tote, haben in diesen Jahren die Erde gedüngt. Leichen werden zu nackten Verlustziffern, die keiner genau kennt. Der Tod scheint nichts mehr zu sein als ein gigantischer Zerfallsprozess, einer zutiefst kranken Welt. Gelegentlich aber werden für ihn, für diesen Toten, in diesen Zeiten der Vernichtung, Kerzen angezündet. Menschen versammeln sich um ihn. Und Reden werden gehalten, in denen sich die letzten und erbärmlichsten Lügen dieses Lebens finden. Nicht umsonst gestorben. Unvergessen – wird behauptet. Der Heldentod, so wird gesagt, sei der schönste Tod auf dieser Erde. Mit Schönheit hat dieser Tod nicht das Mindeste zu tun. Er hat weder ein heroisches Gesicht, noch umgibt ihn geheimnisvoller Glanz. Er ist blutig, dreckig und gemein. Und er bietet nicht den geringsten Anlass, ihn zu rühmen, zu besingen und zu preisen. Aber nichts von dem Leben, das dem Tod voraus ging, kann durch das Sterben ausgelöscht werden. Der Tod ist weder eine Entschuldigung, noch eine Sühne. Er ist der Abschluss. Manche hoffen, er sei ein Übergang. Hier auf Erden zieht der Tod den Schlussstrich. Es gibt nur eine Frage, die im Angesicht des Todes gestellt werden muss. Diese Frage aber lautet nicht, warum ist er gestorben, sondern wie hat er gelebt. Wir betreiben einen Beruf, der das Töten unvermeidlich macht, weil wir selbst anderen den Tod befehlen. Ja weil wir nicht umhin kommen, ihn von den anderen zu fordern. Unsere Verantwortung den Menschen gegenüber nimmt uns niemand ab, auch Gott nicht. Sie muss hier und heute eingelöst werden, von jedem einzelnen von uns. Es gab eine Zeit, liebe Kameraden, da schien der Beruf des Soldaten klar und einfach. Die entscheidenden Worte hießen: Dienen, bewahren, beschützen. Beschützen. Nur der weiß,was das ist, wer lieben kann. Wer aber jemals in seinem Leben geliebt hat, wie kann der töten? Befehle zu erteilen, das ist leicht. Vorzuleben, das ist schwer. Das Schwerste aber ist, selbstlos zu dienen. Das wird unmöglich, wenn es nichts und niemand mehr gibt, der dieses Dienen des Soldaten sinnvoll macht. Niemand lebt sinnvoll, der sich Lebensraum durch Leichen anderer schafft. Der Soldat muss ja sagen können, wenn er ja denkt. Wenn es aber viele gibt, die ja sagen und nein denken? Wenn sie gezwungen werden, ja zu sagen, obwohl sie nein denken, und ihr Gewissen verstummt, dann ist der Punkt gekommen, an dem das Soldatentum gestorben ist, und nicht nur das Soldatentum. Wo der Sinn des Soldatentums verloren geht, da kommen die Mörder zum Vorschein. Recht wir allein, was einem selbst nützt. Unrecht alles, was einen daran hindern könnte, mit allen Mitteln um jeden Preis zu siegen. Der Diener einer Idee wird zum Gewaltverbrecher einer Ideologie.. Und so kommt es, dass der Soldat lügt. Er lügt. Gleichgültig ob er Offizier ist oder Fähnrich. Er belügt sich selbst. Er will nicht daran glauben, dass es sinnlos ist, was er tut. Wer aber sehenden Auges eines Verbrechers dient, wird dessen Komplize. Wenn aus Soldaten gewissenlose Landsknechte werden, die nur darauf lauern, sich hervor zu tun, Die das Verbrechen saktionieren, weil es ihnen Titel und Würden verleiht. Dann ist Schuld und Versagen derjenigen, die das Soldatentum verraten haben. Der wahre Soldat, meine Kameraden, lebt aus der Verantwortung. Der Tod aber erledigt davon nichts. Er ist kein Freispruch. Von der Verantwortung erlöst er nicht. Wie man lebt, das allein entscheidet.
Anhang
Anmerkungen