Der große Krieg
Der große Krieg | Waffen und ihre Wirkung | Liste der Schlachten | Massaker |
Europa war zwar der Hauptkriegsschauplatz, aber die Soldaten kamen aus allen Kontinenten. Etwa 40 Nationen wurden direkt oder indirekt in diesen Großen Krieg hineingezogen. Der Krieg wurde auch in den Kolonien geführt. - Das Deutsche Reich verlor durch den Großen Krieg alle seine Kolonien. und etwa 13% des einstigen Gebietes.[1]
Gemessen an seiner Bevölkerung verlor Serbien mehr als jede andere Nation. 1,1 Mio. Tote ist die traurige Bilanz, das sind etwa 24% der einstigen Bevölkerung.[1]
Im Januar 2008 starb in Köln der letzte deutsche Kriegsteilnehmer. Der pensionierte Richter Erich Kästner starb im Alter von 107 Jahren. - Im Jahr 2011 starb der letzte Veteran des Großen Krieges. Der Brite Claude Stanley Choules starb im Alter von 110 Jahren.[1]
Der große Krieg in Zahlen
Die Tragik von Elsass-Lothringen
Seit 1871 gehörte Elsass-Lothringen zum Deutschen Reich. Kurz vor der Kriegserklärung am 1.8.1914, und damit die Landesgrenzen geschlossen werden, flüchten Tausende Elsässer und Lothringer auf die französische Seite. Damit kämpfen sie für Frankreich. Die in ihrer Heimat geblieben sind, wurden in die deutsche Armee eingezogen. So kam es vor, dass Familien auseinandergerissen wurden und hernach gegeneinander zu kämpfen hatten. Väter und Söhne wie auch Brüder wurden dadurch zu Feinden, die aufeinander schossen.
So kämpfte Pierre Gross aus Kalhausen in Lothringen in der französischen Armee, seine Brüder Jacques und Aloyse in der deutschen Armee. Für sie wurde der Große Krieg zum Bruderkrieg. Pierre Gross starb 1915 bei Arras in einem Schützengraben in französischer Uniform durch deutsche Bomben.[2]
Aber der Große Krieg tobte auch im Elsass. Der Kampf um den Hartmannswillerkopf, eine 956 m hohe Bergkuppe, entbrannte am 31.12.1914. Die schwersten Kämpfe fanden statt am 19./20.1., 26.3., 25/26.4. und 21./22.12.1915 statt. Insgesamt starben am Hartmannswillerkopf etwa 30.000 Soldaten. - Heute gehört die Gedenkstätte zu den meistbesuchtesten Tourismuszielen im Elsass.[2] - Wegen der hohen Zahl der Toten wurde diese Bergkuppe bald als „Menschenfreserberg“ bezeichnet.[3]
Dieser Bruderkrieg, dieses Zerrissen-Sein zwischen zwei Fronten, traf Elsass-Lothringen sehr hart. So ist es nicht verwunderlich, dass in Strassburg auf dem Place de la Republique eine von Léon-Ernest Drivier geschaffenes Kriegerdenkmal dies ausdrückt: Eine Mutter trauert um ihre beiden Söhne, beide nackt, ohne Uniform, der eine rechts, der andere links von der Mutter, reichen sie sich sterbend die Hände.[2]
Nach dem Großen Krieg kam Elsass-Lothringen wieder zu Frankreich. Wurden die Menschen in den Jahren nach 1871 als „Franzosen“ beschimpft, so waren sie nun die „Deutschen“. In jener Zeit entstand der Begriff „das elsässische Unbehagen“, das sozial, kulturell, sprachlich und religiös ausgeprägt war.[2]
Der Große Krieg in Gedichten Martin Nagel schrieb 1917 von der Ostfront an seine Familie ein Gedicht. Darin heißt es:[2]
Wie lange solls noch dauern, Wie lang des Todes Graus, Das Elend in den Hütten, Die Not in jedem Haus? Die Not wird immer größer Und auch der Seelen Pein. Es jammern Väter, Mütter Witwen und Waiselein Es siechen hin die Greise Gebeugt von Schmerz und Gram Gemordet wird die Jugend, eh´ sie zur Reife kam.
Anhang
Anmerkungen