Veggietag: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Januar 2024, 19:22 Uhr

Gründe für den Veggietag

Es gibt mehrere Gründe für den Veggietag. Dazu gehören:

  • gesunde Ernährung, persönliche Gesundheit
    In Deutschland werden zu wenig Obst und Gemüse und stattdessen zu viele tierische Produkte gegessen. Die hohe Zufuhr an tierischen Fetten trägt zu vielen chronischen Krankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und Krebs bei. Eine vegetarische Kost dagegen ist reich an Obst und Gemüse und deshalb gesünder.[1]
  • Tierschutz
    Im Laufe seines Lebens isst jeder Deutsche durchschnittlich 4 Rinder, 46 Schweine und 945 Hühner; hinzu kommen unzählige weitere Fische, Kaninchen, Puten oder Gänse. Jeder Tag ohne Fleischverzehr hilft, Tierleben zu retten.[1]
  • Beitrag zum Klimaschutz
    Die Erzeugung tierischer Lebensmittel bringt negative Konsequenzen für die Umwelt mit sich. 18% der weltweiten Treibhausgase sind auf die Produktion von Fleisch, Fisch und Milch zurückzuführen – mehr als alle Transport- und Verkehrsabgase zusammen.[1]
    • Klimabilanz in Autobahnkilometer[2]
      • 1 kg Rindfleisch = 50,8 km
      • 1 kg Schweinefleisch = 25,8 km
      • 1 l Milch = 7,1 km
      • 1 kg Getreide = 3,4 km
    • Landbedarf für die Produktion[2]
      • 1 kg Rindfleisch = 323 m²
      • 1 kg Schweinefleisch = 55 m²
      • 1 kg Eier = 44 m²
      • 1 kg Obst = 6 m²


Chronologie

Diese kleine Chronologie über den Veggietag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Die Stadt Gent startete 2009 – als erste Stadt der Welt – aus Klimagründen mit dem Donnerstags-Veggie-Tag. Die Kampagne wurde gemeinsam mit EVA vzw (heute Proveg) ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Genter Einwohner und Genter Unternehmen zu ermutigen, donnerstags auf Fleisch und Fisch zu verzichten und stattdessen köstliche vegetarische Küche zu entdecken. Die Kampagne wurde von der Stadt Gent gemeinsam mit EVA vzw (heute ProVeg) konzipiert und umgesetzt. Hierzu gab es keine älteren Vorbilder und keine Impulse von außen.[3]
  • Die Leute, die diese Kampagne entwickelt haben, arbeiten nicht mehr hier, daher sind wir nicht hundertprozentig sicher, warum der Donnerstag ausgewählt wurde. Aber ich vermute, dass es damit zu tun hat:
    • Freitag, der oft mit dem Angeltag in Verbindung gebracht wird
    • Mittwoch: Ein Tag, an dem die Kinder nicht in der Schule essen und viele Eltern in Elternzeit gehen und deshalb zu Hause essen.
    • Montag und Dienstag sind die ersten Tage der Woche und die Menschen haben sich darauf eingestellt, an den ersten Tagen der Woche Essen zu Hause zu haben.

Auf jeden Fall ist die Wahl des Tages gut gelungen.[3]

  • In Deutschland wird die Kampagne zur Einführung eines Veggietages vom Vegetarierbund Deutschland (ProVeg) getragen. Zu den Partnern des ProVeg zählen die Albert Schweitzer Stiftung, Peta, Vier Pfoten und der Global Marshall Plan.[4]
  • Januar 2010 hat Bremen als erste Stadt in Deutschland den fleischfreien Donnerstag eingeführt.[4]
  • Mitte 2010 haben die GRÜNEN in einem Antrag in der Bürgerschaft die Einführung eines Veggieday in Bremer Großküchen und Kantinen gefordert.[4]
  • 2011 wird in die Bremer Koalitionsvereinbarung 2011 zwischen SPD und Bündnis 90/Die GRÜNEN Bremen ist die Unterstützung des Veggieday explizit genannt.[4]
  • Am 13.07.2011 hat Silke Bott – Kampagnenleiterin „Donnerstag ist Veggietag“ - vom Vegetarier Bund Deutschland (VeBu) den Runden Tisch zum Projekt „Veggietag Bielefeld“ im Welthaus Bielefeld besucht und gab wertvolle Informationen und Anregungen über die bundesweite Veggietag-Kampagne weiter.[5]
  • Im Herbst 2011 beschlossen die GRÜNEN in Freiburg, dass zunächst in ganz Baden-Württemberg, später in ganz Deutschland der fleischfreie Donnerstag eingeführt werden soll.
  • Im Wahlkampf vor der Bundestagswahl 2013 sorgte die drei Jahre bestehende Forderung der GRÜNEN, den Veggietag als Standard einzuführen.[4][Anm. 1]

Die belgische Stadt Gent hat 2009 die Initiative „Donderdag – Veggiedag“, übersetzt: „Donnerstag ist Veggietag“, ins Leben gerufen. Den Anstoß gab die Verleihung des Friedensnobelpreises 2007 an Dr. Rajendra Pachauri, den damaligen Vorsitzenden des Weltklimarats, und Al Gore, den ehemaligen US-Vizepräsident, für ihren Einsatz für den Klimaschutz. [1] Damit rückte die Arbeit des Weltklimarats ins gesellschaftliche Rampenlicht. Tobias Leenaert von EVA, heute: ProVeg Belgien, lud Pachauri daraufhin ein, in Gent einen Vortrag zum Thema „Less meat, less heat“ zu halten. Pachauris Ausführungen zu den Treibhausgas-Einsparungen durch einen wöchentlichen Veggietag überzeugten die Stadt Gent, in allen öffentlichen Kantinen und Schulmensen einmal pro Woche ein vegetarisches Hauptgericht anzubieten. Die Entscheidung fiel auf den Donnerstag, um die gastronomische Anschlussfähigkeit zu stärken. Tatsächlich beteiligten sich zahlreiche Restaurants. Noch im selben Jahr griff die brasilianische Stadt São Paulo die Initiative auf, und sie begann, um die Welt zu gehen. Der VEBU, heute: ProVeg e. V., brachte die Initiative 2010 nach Deutschland.
Heute, 15 Jahre später, stehen Städte vor einer veränderten Ausgangslage: 56 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind bei tierischen Nahrungsmitteln mindestens zurückhaltend und ernähren sich laut dem aktuellen Ernährungsbericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) flexitarisch, vegetarisch oder vegan. Universitätsmensen reißen sich um die Auszeichnung als Planetary-Health-Mensa und tauschen untereinander pflanzenbasierte Rezepte aus. Betriebs- und Krankenhaus-Caterer entwickeln zeitgemäße pflanzenbasierte Menülinien. Restaurantketten sind stolz auf ihre Veggie-Freundlichkeit und optimieren seit Jahren kontinuierlich ihre Menüs. Und nicht zuletzt bieten große Lebensmittelhändler pflanzenbasierte Alternativprodukte günstiger oder zum gleichen Preis wie ihre tierischen Pendants. Die Nachfrage ist vorhanden: Im europäischen Vergleich ist Deutschland der größte Markt für pflanzenbasierte Alternativen.[6]

Internetseiten der Parteien

Der Veggietag bei den GRÜNEN

14.01.2013 Sachsen "Donnerstag - Veggietag für Leipzig (Antrag 386/13) ..."[7]
01.11.2012 Göttingen "Antrag Beitritt zur Initiative „Donnerstag – Veggietag“"[8]
15.10.2012 Ansbach "Fleisch in Maßen statt in Massen - Donnerstag ist Veggietag ..."[9]
16.07.2012 BW "Warum Donnerstag Veggietag? ..."[10]
04.10.2011 Bielefeld "Wir können auch Veggie – Ein MittwochGRÜNES Abendessen ..."[11]
10.12.2010 Fürth "GRÜNE Fürth machen sich stark für den Veggie-Tag ..."[12]
o.J. Hannover "• Einführung des Veggietages in der Region Hannover: donnerstags ist vegetarischer Tag in regionseigenen Kantinen, sowie bei weiteren Teilnehmer_innen. Zusätzlich gibt es jährlich einen regionsweit beworbenen Veggitag."[13]
o.J. Weinsbergertal "Donnerstag Veggietag"[14]
o.J. GRÜNE Uni "www.vebu.de www.donnerstag-veggietag.de Vegetarierbund Deutschland"[15]

Der Veggietag bei der SPD

05.2013 "Der Veggietag – nicht zuletzt eine Frage der Gerechtigkeit ..."[16]

Bei den GRÜNEN kommt der "Veggietag" mit 9:2 gegenüber der "Organspende" auf ihren Internetseiten vor, mit dem gleichen Zahlenverhältnis auch die "geschlechtergerechte" Sprache.

Donnerstag ist Veggietag

Auf der Internetseite der GRÜNEN Fürth gibt es auf der Seite GRÜNE Fürth machen sich stark für den Veggie-Tag den Hinweis zu dem Link http://www.donnerstag-veggietag.de doch dieser ist eine reine Weiterleitung zu Veggie Tag. Darauf heißt es: "Ein Veggieday, Veggietag oder vegetarischer Tag (englisch meat free day) ist ein Tag in der Woche, an dem sich Kommunen und öffentliche bzw. private Einrichtungen verpflichten, in ihren Großküchen kein Gericht mit Fleisch, sondern nur vegetarisches Essen anzubieten." Damit ist kein bestimmter Wochentag als Veggietag angegeben.

Auf der Internetseite der GRÜNEN Weinsbergertal gibt es den Hinweis "Donnerstag Veggitag"[17] und darunter eine Weiterleitung die PDF-Datei Veggieday.
Gleiches gilt auch für GRÜNE BW auf der Seite "Warum Donnerstag Veggietag?"[18][Anm. 2]

Auf dem Hintergrund der Weiterleitung von http://www.donnerstag-veggietag.de zu https://yippy.green/de/event/veggietag muss man davon ausgehen, dass der Domainname donnerstag-veggietag.de zu yippy.green gehört. Leider kann nicht ohne weiteres über die DENIC der Inhaber des Domainnamen ermittelt werden.

Seit dem 18.03.2011 gibt es das Buch "Donnerstag ist Veggietag. Genuss und Abwechslung mit vegetarischen Rezepten".[19] Damit wird auch per Buch für den Donnerstag als Veggietag geworben.

Teilnehmende Städte

Auf der Seite veggietag-bielefeld.de wurden am 20.12.2023 für den Veggietag diese Städte als "teilnehmende Städte" genannt: Bremen | Magdeburg | Schweinfurt | Wiesbaden | Deggendorf | Landkreis Rotenburg | Juist | Bad Hersfeld | Freiburg | Hannover | Dinslaken | Düren | Köln | Münster | Karlsruhe | Straubing | Ingolstadt | Marburg | Landkreis Rottal-Inn | Paderborn | Leverkusen | Leer | Iserlohn | Bamberg | Mannheim | Göttingen.[20]

Auf der Seite Veggietag Göttingen] werden u.a. vegetarische Kochrezepte genannt.

Auf der Seiten Veggitag Aachen sind Geschäfte gelistet, bei denen Bio-Lebensmittel eingekauft werden können.




Anhang

Anmerkungen

  1. ↑ Dies führte für Aufregung und Empörung in Reihen der Unionsparteien und der FDP sowie in Teilen der Presse, sie wurde auch als "Lachnummer des Wahlkampfs" bezeichnet. (Wikipedia)
  2. ↑ Die in der Überschrift gestellte Frage wird nur dahingehend beantwortet, warum mindestens ein Tag in der Woche Veggietag sein soll. Die Frage, warum es der Donnerstag sein soll, wird damit nicht beantwortet. Im Prinzip stünden hierfür noch 6 weitere Tage zur Auswahl. Klammert man das Wochenende aus, bleiben noch 4 weitere Tage zur Auswahl. Warum also der Donnerstag?

Einzelnachweise

  1. ↑ 1,0 1,1 1,2 https://www.gruene-bw.de/donnerstag-ist-veggietag Zugriff am 20.12.2023.
  2. ↑ 2,0 2,1 https://www.gruene-weinsbergertal.de/fileadmin/weinsbergertal/dateien/GrueneBW_Veggieday_Screen.pdf Zugriff am 20.12.2023.
  3. ↑ 3,0 3,1 E-Mail vom 22.01.2024 aus Gent.
  4. ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 https://de.wikipedia.org/wiki/Veggieday#Deutschland Zugriff am 20.12.2023.
  5. ↑ http://www.veggietag-bielefeld.de/termine Zugriff am 20.12.2023.
  6. ↑ E-Mail von ProVeg vom 11.01.2024.
  7. ↑ https://www.gruene-fraktion-leipzig.de/beitrag/donnerstag-veggietag-f%C3%BCr-leipzig-antrag-386-13.html Zugriff am 20.12.2023.
  8. ↑ https://www.gruene-goettingen.de/userspace/_migrated/content_uploads/121101_Veggietag_-_Interfraktioneller_Antrag_-_Fraktionen_Gruene_und_GoeLinke.pdf Zugriff am 20.12.2023.
  9. ↑ https://www.gruene-ansbach.de/themen-1/nachricht/fleisch-in-massen-statt-in-massen-donnerstag-ist-veggietag-12642 Zugriff am 20.12.2023.
  10. ↑ https://www.gruene-bw.de/donnerstag-ist-veggietag Zugriff am 20.12.2023.
  11. ↑ https://www.gruene-bielefeld.de/wir-koennen-auch-veggie Zugriff am 20.12.2023.
  12. ↑ https://www.gruene-fuerth.de/2010/12/10/gruene-fuerth-veggie-tag Zugriff am 20.12.2023.
  13. ↑ https://regionsfraktion-gruene-hannover.de/sites/gruene-hannover.de/files/bilanzleporello_halbzeitbilanz_2011-2016.pdf Zugriff am 20.12.2023.
  14. ↑ https://www.gruene-weinsbergertal.de/links Zugriff am 20.12.2023.
  15. ↑ https://www.gruene-uni.org/pack_an/gruene-Uni_Archiv Zugriff am 20.12.2023.
  16. ↑ https://www.spd-nuernberg.de/fileadmin/user_upload/_partei/images/dsp_Ausgaben/dsp2013/dsp_0513_mail.pdf Zugriff am 20.12.2023.
  17. ↑ https://www.gruene-weinsbergertal.de/links/gutes-im-weinsberger-tal Zugriff am 20.12.2023.
  18. ↑ https://www.gruene-bw.de/donnerstag-ist-veggietag Zugriff am 20.12.2023.
  19. ↑ https://www.buchhandel.de/buch/Donnerstag-ist-Veggietag-9783641556341 Zugriff am 20.12.2023.
  20. ↑ http://www.veggietag-bielefeld.de/termine Zugriff am 20.12.2023.
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