Welterbe

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de = Welterbe fr = patrimoine mondial en = world heritage
Kriegsgräberstätten des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Westeuropa sollen UNESCO-Welterbe werden.

Allgemeines

Soldatenfriedhöfe sind die stummen Mahner zum Frieden.

Unter diesen Worten von Albert Schweitzer (1875-1965) werden Kriegsgräberstätten meist gesehen. Sie sind auch wahrhaft stumme Mahner zum Frieden:

  • Die Stimmen der getöteten Soldaten sind verstummt.
  • Die Anzahl der Toten auf Soldatenfriedhöfen mit mehr als 5.000 Toten – siehe: über 5.000 Tote – entspricht der Einwohnerzahl von Städten und Kleinstädten.
  • Die Anzahl der Soldatenfriedhöfe, auf denen zwischen 1.000 und 5.000 Tote liegen (siehe 1.000 bis 5.000 Tote; entspricht der Einwohnerzahl von Dörfern) geht in die Hunderte.
  • Die Häufung von Sterbedaten legen ein deutliches Zeugnis dafür ab, dass an diesem Tag eine "Schlacht" – so steht es heute in den Geschichtsbüchern – stattgefunden hat. Menschen wurden an diesem Tag massenhaft wie Vieh abgeschlachtet. Von Menschenwürde ist da keine Rede mehr.
  • Die Massengräber – auch "Kameradengräber" genannt – bestätigen das massenhafte Abschlachten von Menschen.
  • Die vielen namenlosen Toten legen ein deutliches Zeugnis für die Grausamkeit des Krieges ab. Viele von ihnen waren bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
  • Die besonderen Todesdaten – z.B. 1.5., 24.12., 25.12., 26.12., 31.12. und 1.1. - zeigen deutlich auf, dass Krieg ein pausenloser Dauerzustand ist, in dem täglich gestorben wird.
  • Die Geburts- und Sterbedaten auf den Grabsteinen getöteter deutscher Soldaten des Zweiten Weltkrieges zeigen auf, dass es sich meist um junge Männer handelt.
  • Die Geburts- und Sterbedaten auf den Grabsteinen getöteter deutscher Soldaten des Zweiten Weltkrieges zeigen mit dem Zusammentreffen von Geburtstag und Sterbetag deutlich auf, dass es im Krieg keine Auszeit gibt.
  • Die Altersangaben auf den britischen Grabsteinen zeigen auf, dass meist junge Männer gestorben sind.
  • Die Grabinschriften auf vielen britischen Grabsteinen zeigen auf, wer um diesen getöteten Soldaten trauert:
    • Die Eltern um ihren (ältesten / jüngsten / einzigen / geliebten / ...) Sohn,
    • die Geschwister um ihren Bruder,
    • die Ehefrau um ihren geliebten Mann (Freundinnen wurden nicht genannt),
    • und die Kinder um ihren Vater.
    • Zuweilen zeugt die Grabinschrift auch davon, dass die lebenden Soldaten um einen geliebten, freundlichen, ... Kameraden trauern, um einen echten Gentleman.
  • Auf einigen Soldatenfriedhöfen liegen die ehemaligen Feinde nun friedlich nebeneinander. Warum war das friedliche Miteinander nicht zu ihren Lebzeiten möglich? Warum musste erst der Tod als der große Gleichmacher kommen, damit dies möglich wurde?

Somit sind die Soldatenfriedhöfe auf vielfältige Weise wahrhaft stumme Mahner zum Frieden.

Kriegsgräberstätten zum Welterbe

Die Kriegsgräberstätten des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Westeuropa sind nicht nur stumme Mahner zum Frieden. Sie zeigen darüber hinaus der Welt auf, dass auch nach blutigsten Kriegen nicht nur ein dauerhafter Frieden möglich ist, sondern dass aus ehemaligen Feinden Freunde und schließlich eine Staatengemeinschaft werden kann. Damit haben diese Kriegsgräberstätten auch echten Vorbildscharakter. Sie sollten deshalb Welterbe werden.

Begründung

Die Kriegsgräberstätten des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Westeuropa legen ein deutliches Zeugnis dafür ab, wie sehr sich die Welt auf europäischem Boden in der ersten Hälfte des 20. Jh. zweimal zerfleischt hat. 17 Millionen meist junger Menschen fanden alleine im Ersten Weltkrieg den Tod, im Zweiten Weltkrieg noch weit mehr.

Trotz dieser blutigen Vergangenheit hat Europa es geschafft, nun über 70 Jahre Frieden zu halten und eine europäische Staatengemeinschaft zu werden. Dies begann im Jahr 1958, als Präsident Charles de Gaulle (1890-1970) und Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) die deutsch-französische Freundschaft begründeten. Daraus entwickelte sich die "Europäische Wirtschaftsgemeinschaft" (EWG) und schließlich die "Europäische Union" (EU). So wurden ehemalige Feinde zu Freunden, Handelspartner und schließlich zu einer Staatengemeinschaft.

Frieden ist möglich, auch nach einer sehr blutigen Vergangenheit. Davon legen die Kriegsgräberstätten des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Westeuropa ein deutliches Zeugnis ab. Daher sollten sie als Welterbe ein zum Frieden motivierendes Vorbild für die ganze Welt werden.

Insbesondere sollen nachfolgend genannte Kriegsgräberstätten des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Westeuropa Welterbe werden:

  • alle großen Kriegsgräberstätten mit mehr als 5.000 Toten (entspricht einer Kleinstadt)
  • alle Kriegsgräberstätten, auf denen ehemalige Feinde jetzt ohne Grenzziehung nebeneinander liegen (muss erst der Tod kommen, damit dies möglich ist?).

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise