Waffen und ihre Wirkung

Aus Schäfer SAC
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Neben der Artillerie trug die Kavallerie in den bisherigen Kriegen zur Entscheidung einer Schlacht bei. Doch in den 4 Jahren des Großen Krieges änderte sich dies gravierend. Zwar behielt die Artillerie ihre Bedeutung, doch es kamen ganz neue Waffen auf. Kriegsführung wurde geradezu technisch revolutioniert. Doch viele Befehlshaber waren noch im althergebrachten Denken festgefahren. Sie konnten sich auf die neue Situation erst nach dem Tod von Hunderten und Tausenden von Soldaten langsam einstellen. Nur wenige Offiziere erkannten die Chancen und Möglichkeiten der neuen Waffen.

Die auf den französischen Kriegsdenkmälern dargestellte Todesarten sind meist ein Herzschuss. Damit ist der Soldat schnell und sicher tot. Viele Hinterbliebene hoffen, dass ihr Sohn/Mann/Vater so gestorben ist. Ein Herzschuss war beim Sterben der Soldaten im Ersten Weltkrieg jedoch die absolute Ausnahme. Meist sind die Soldaten auf andere Art und Weise gestorben, oft qualvoll. Daher sei hier auch auf die Wirkung der Waffen eingegangen.

Herkömmliche Waffen

Geschütze

Der Große Krieg brachte auf deutscher Seite Geschütze der Superlative hervor:

Die Dicke Bertha

Die Dicke Bertha war ein 42-cm-Mörser, den es in zwei Varianten gab:

  • Das 42,6 t schwere M-Gerät auf Räderlaffete. Bis 1913 waren 2 Stück gebaut, bis 1918 wurden 10 weitere fertiggestellt. - Es verschoss eine schwere Granate von 810 kg bis auf 9,3 km. 1917 wurde eine leichte Granate von 400 kg eingeführt, womit 12,2 km möglich waren.
  • Das 150 t schwere G-Gerät (Eisenbahngeschütz). Bis 1912 waren 5 Stück gebaut, bis 1918 wurden 10 weitere fertiggestellt, zuzüglich 18 Ersatzrohre. - Es verschoss eine leichte Granate von 960 km auf 14,1 km und eine schwere Granate von 1.160 kg auf 12,5 km.

Alte belgische und französische Befestigungsanalgen konnten der Wucht dieser Granaten nicht standhalten. Als am 15.8.1914 die Dicke Bertha Fort Loncin beschoss, traf es die Munitionskammer. Das Fort explodierte. 350 belgische Soldaten starben dabei.

Das M- und G-Gerät wurde immer wieder gegen Bunkeranlagen eingesetzt. Gegen moderne Bauten aus Stahlbeton konnte diese Waffe nur geringen Schaden anrichten. So wurde die Dicke Bertha auch gegen Verdun eingesetzt.

Das Paris-Geschütz

Als die militärische Führung in Deutschland den Stellungskrieg als bittere Tatsache akzeptieren musste, war klar, dass man mit Truppen Paris nicht erreichen würde. Daher gab es Überlegungen, Paris mit Waffen zu erreichen. Die Überlegungen mündeten dabei in ein Geschütz, das eine größtmögliche Reichweite aufweisen sollte. Der Artillerie-Konstrukteur Dr. Ing. (Major) Fritz Rausenberger von der Firma Krupp, welcher bereits die „Dicke Bertha“ entworfen hatte, machte sich umgehend an die Arbeit. Heraus kam das Paris-Geschütz.

Die Konstruktion bestand aus einem 17 m langen (Mantel-)Rohr mit 38 cm Innendurchmesser, in das ein 30 m langes gezogenes 21-cm-Rohr (Seelenrohr) eingesetzt wurde. Insgesamt hatte es eine Rohrlänge von 37 m. Die verschossenen 21-cm-Sprenggranaten wogen 106 kg. Die Mündungsgeschwindigkeit betrug 1.645 m/sec. Damit konnten die Granaten bis in den oberen Teil der Stratosphäre in bis zu 40 km Höhe geschossen werden. Durch die dünnere Luft in diesen Höhen konnten gewaltige Reichweiten von bis zu 130 km erzielt werden. Erst die V2 des Zweiten Weltkriegs überbot diese Höhe. Das Geschoss hatte eine Flugzeit von rund 3 min, weswegen auch die Drehung der Erde mit entsprechendem Vorhalt mit zu berücksichtigen war.

Das Paris-Geschütz besaß eine Gesamtmasse von 140 t und wurde per Eisenbahn transportiert. Es war jedoch kein Eisenbahngeschütz, da es von einem drehbaren Schießgerüst aus Beton oder Stahl schoss.

Am 20.11.1917 war das erste Paris-Geschütz fertiggestellt. Bis zur Frühjahrsoffensive am 23.3.1918 zwei weitere. Um die französische Schallmessortung zu erschweren, schossen abgestimmt gleichzeitig mit einem der Paris-Geschütze jeweils etwa 30 andere schwere deutsche Batterien aus benachbarten Stellungen. Geschossen wurde auch meist nur am Tage, da allein das riesige Mündungsfeuer nachts die Stellung verraten hätte.

Durch die enorme Abschussenergie der Treibladung mit einer Temperatur von 2.000 °C und einem Gasdruck bis zu 4.800 bar wurde das Geschützrohr beim Schießen regelrecht ausgezehrt. Bei jedem Schuss vergrößerte sich das Kaliber etwas, was mittels nummerierter Granaten mit entsprechend steigendem Durchmesser und einer ständigen Steigerung der Treibladung ausgeglichen werden musste. Die Nutzungsdauer eines Rohres aus der 1. Stellung betrug etwa 65 Schuss.

Es wurden 3 Paris-Geschütze ferstiggestellt und ausschließlich zum Beschuss von Paris eingesetzt. Am 25.3.1918 explodierte eines dieser Geschütze bereits in der 1. Stellung. 17 Soldaten starben dabei. Die beiden anderen Geschütze feuerten bis zum 8.8.1918 insgesamt etwa 400 Geschosse ab. Davon landeten etwa 180 in der Altstadt, die übrigen in den Außenbezirken.

In Paris wurden 256 Zivilisten getötet und 620 verwundet. Hiervon gab es bei einem Treffer auf die die Pfarrkirche Saint-Gervais-Saint-Protais während des Karfreitags-Gottesdienstes am 29.3.1918 gab es 88 Tote und 68 Verwundete.

Die Wirkung einer Geschützgranate, einer Bombe oder einer Handgranate ähneln sich. Daher sind sie hier summarisch zusammengefasst.
  • Zerrrissen durch eine Granate / Bombe / Handgranate

Wer durch eine Granate zerrissen wurde, hatte einen schnellen und schmerzlosen Tod. Schlug eine großkalibrige Granate direkt neben ihm ein, so blieb von diesem Soldaten kaum mehr was übrig. Seine Körperteile wurden durch die Explosionskraft bis weit über 100 m verstreut.

  • Zerrissene Lunge

Befand man sich vor dem Splittern in Deckung, so konnten große Granaten und Bomben durch die Druckwelle dazu führen, dass die Lunge zerrissen wurde. Diese Explosionsverletzungen können sofort oder verzögert tödlich sein. Äußerlich ist dabei keine Verletzung festzustellen. Typische Verletzungen sind: Zerreißungen innerer Organe, insbesondere der Lunge, Luftembolien, Pneumothorax und Schädelhirntraumata.

  • Verletzt durch eine Granate / Bombe / Handgranate

Schlug die Granate nicht in unmittelbarer Nähe des Soldaten ein, so wurde er zwar nicht sofort getötet, aber von den Splittern der Granate tödlich getroffen. Große Splitter konnten Arme und Beine abtrennen. Meist verblutete der Soldat – je nach Schwere der Verwundung - binnen Minuten bis Stunden an innerer oder äußerer Blutung.

  • Verschüttet durch eine Granate / Bombe

Großkalibrige Geschütze wurden meist gegen befestige Anlagen (Bunker, Unterstände, ...) eingesetzt. Hierbei konnte es passieren, dass der Eingang durch einen Volltreffer einer großkalibrigen Granate verschüttet wurde. Die eingeschlossenen Soldaten konnten sich aus eigener Kraft nicht befreien. Die anderen Soldaten hatten zu kämpfen oder bei Dauerfeuer in Deckung zu bleiben. Der Tod trat dann durch Ersticken ein.[Anm. 1]

Neue Waffen

Maschinengewehr

Die ersten Maschinengewehre, noch auf Lafetten für leichte Geschütze montiert, gab es bereits in der 2. Hälfte des 19. Jh. Im Jahr 1865 wurde bereits ein Maschinengewehr mit 200 Schuss pro Minute patentiert.

Auf deutscher Seite standen bei Kriegsbeginn 4.919 die seit 1908 gebauten wassergekühlte Maschinengewehre auf Lafetten zur Verfügung. Es wog mit Lafette 58 kg.[1] Für für den beweglichen Einsatz wurde es 1915 zum MG 08 weiterentwickelt, ab Sommer 1917 als MG 08/15 an die Truppe ausgeliefert wurde, bis Kriegsende fast 130.000 Stück. Beide Waffen hatten eine Kadenz von 400-450 Schuss pro Minute.

In Frankreich wurde seit 1914 das Hotchkis M1914 gebaut. Es wurde das Standard-MG. Es hatte eine Kadenz von 500-600 Schuss pro Minute. Es wurde ab 1915 ergänzt durch das leichtere Chauchat Mod. 1915. Es hatte eine Kadenz von 250 Schuss pro Minute.

Die Briten hatten das seit 1912 gebaute Vickers, das dem MG 08 ähnelte, jedoch "nur" 40 kg wog.[2] Aufgrund seiner Zuverlässigkeit und soliden Verarbeitung wurde es ab 1916 Standardbewaffnung der britischen und französischen Jagdflugzeuge. Es hatte eine Kadenz von 450-600 Schuss pro Minute. Für den beweglichen Einsatz wurde die Lewis Gun entwickelt, die neben dem Madsen nur 10 kg wog. Wegen der Leichtigkeit wurde es als Beutegut gerne von deutschen Soldaten verwendet. Es hatte eine Kadenz von 550 Schuss pro Minute.

Die hohe Schussfolge von 200 bis 600 Schuss pro Minute - je nach Waffe - machte die Maschinengewehre für ungepanzerte Ziele zu einer absolut tödlichen Waffe:[Anm. 2]
  • Einzelne Soldaten wurden wahrhaft durchlöchert.
  • Angriffswellen von Sturmangriffen wurden regelrecht niedergemäht.

Waren die Schussverletzungen nicht sofort tödlich, so konnte es Stunden oder Tage dauern, bis man an den Folgen starb.[Anm. 3]

Gas

Der Gaskrieg zeigen deutlich, worum es im Großen Krieg ging, um die Tötung von gegnerischen Soldaten ohne selbst Verluste hinnehmen zu müssen. Man versprach sich sogar Bewegung in den festgefahrenen Stellungskrieg, weil in den gegnerischen Stellungen nur Tote erwartet wurden.

Der erste Einsatz chemischer Kampfstoffe im großen Krieg erfolgte von französischen Truppen im August 1914. Sie setzten Xylylbromide gegen deutsche Truppen ein, ein für die Pariser Polizei entwickeltes Tränengas.

Im Januar 1915 waren für die Ostfront 18.000 Gasgranaten mit Xylylbromide gegen russische Truppen bereitgestellt worden. Kälte und Schnee hoben jedoch die Wirkung nahezu auf.
Am 22.4.1915 setzten die Deutschen bei der Zweiten Flandernschlacht bei Ypern 150 t Chlorgas ein. Es forderte rund 1.200 Tote und ca. 3.000 Verwundete.

Nachdem Deutschland am 31.5.1915 dem Chlorgas 5% Phosgen beigemischt hatte, setzte Frankreich am 22.2.1916 Phosgen in Reinform ein. Diesem Gas wird der größte Anteil aller Gasverletzten zugeschrieben.

Später wurden chemische Kampfstoffe mittels Gasgranaten verschossen. Dabei machte sich das Buntschießen einen eigenen Namen. Dabei wurden verschiedene Stoffe gemischt. So durchdrang das Blaukreuz die Filter der Gasmasken und zwangen als "Maskenbrecher" mit diesem Reizstoff den Gegner, die Gasmaske abzunehmen. Dadurch atmeten sie den zweiten Kampfstoff ungehindert ein, meist einen lungenschädlichen Kampfstoff.

Chemische Waffen verursachten im Ersten Weltkrieg auf beiden Seiten insgesamt etwa 100.000 Tote und 1,2 Mio. Verwundete. Dabei hatte Russland über 50.000 der Toten und etwa 400.000 der Verwundeten zu beklagen. An der Westfront hatten die Alliierten etwa doppelt so hohe Verluste wie die Deutschen, was u.a. auf die wirksameren Gasmasken der Deutschen zurückzuführen war. - Heute werden die chemischen Kampfstoffe als die schrecklichsten Waffen des großen Krieges angesehen.

Chlorgas

Chlorgas ist schwerer als Luft. Dadurch kann es mit Rückenwind in die gegnerischen Stellungen geblasen werden. So geschehen am 22.4.1915 bei Ypern in Flandern.

Chlorgas führt durch Schädigung der Lunge zum Erstickungstod. Einige Soldaten, die dies erkannten, erschossen sich, um dem qualvollen Ersticken zuvor zu kommen. Wer nur wenig Chlorgas eingeatmet hatte, besaß lebenslänglich eine geschädigte Lunge.

Senfgas

Senfgas hat seinen Namen von dem Geruch nach Senf. 1822 wurde es entdeckt, 1854 erstmals hergestellt und am 12.7.1917 erstmals eingesetzt. Es schädigt die Haut und den Atmungsprozess, was oft zum Erstickungstod führte.

Senfgas führt zur Schädigung der Haut und macht den Soldaten bis zu seiner Genesung (teilweise) kampfunfähig. Daneben wird die Wirkung von Senfgas wie folgt beschrieben: "Die Verwundungen sind an und für sich nicht tödlich, werden es aber häufig dadurch, dass der Atmungsprozeß in der Lunge unterbunden wird."[3]

Phosgen

[https://de.wikipedia.org/wiki/Phosgen Phosgen wurden 1812 entdeckt. Es ist ein sehr giftiges Gas mit süßlich faulem Geschmack, wie faulende Bananenschale. Als Grünkreuz eingesetzt soll es für etwa 90.000 Toten des großen Krieges verantwortlich sein. {{Zitat2|Eingeatmetes Phosgen wird in den Lungenbläschen zu Salzsäure und verätzt somit die Lunge. "Dies führt nach zwei bis drei Stunden zu quälendem Husten, Zyanose und Lungenödemen und endet meist tödlich. Der Tod tritt in der Regel bei vollem Bewusstsein ein. Hohe Dosen können auch binnen Sekunden oder Minuten zum Tod führen."[4]}

Die Kreuze

Flammenwerfer

Flammenwerfer aus einem Gasdruckbehälter und einem Brennstofftank. Das Gas des Druckgasbehälters drückt den Brennstoff - meist Dieselöl mit Zusätzen - in ein Rohr mit einem Ventil. Wird das Ventil geöffnet, wird der mit hoher Geschwindigkeit austretende Brennstoff entzündet. Je nach Gasdruck entsteht somit eine Flamme von 5 bis 25 m.[Anm. 4]

Flammenwerfer wurden zunächst gegen befestigte Stellungen und Bunker eingesetzt, später auch im Stellungskrieg. Dabei konnten sie z.T. erhebliche Erfolge erzielen: In der Nacht 29./30.6.1916 vertrieben 6 deutsche Flammenwerfer britische Soldaten von 2 Bataillonen (ca. 1.000 Mann) aus ihren Stellungen.[5]

Briten und Franzosen testeten Flammenwerfersysteme, verwarfen jedoch die Entwicklung.

Wurde ein Soldat von der Flamme getroffen, gab es für ihn kaum Rettung. Durch die dem Dieselöl beigemischte Zusatzstoffe klebte der Brennstoff an Haut und Kleidung, fast wie Napalm. Wenn man es überlebte, blieben grässliche Brandwunden zurück. Bekam man jedoch zu viel Brennstoff ab, war das Ende klar: eine verkohlte Leiche. Um die Qualen der Sterbenden zu ersparen, wurden diese meist erschossen.

Sprengungen

Sprengungen gibt es seit der Erfindung des Schwarzpulvers. Während des großen Krieges nahm er eine bis dahin nie dagewesene Dimension an. Dabei wurden ganze Dörfer (zum Beispiel Vauquois in den Argonnen) zerstört.

In den Abschnitten, wo die deutsche Front unterminiert war, starben durch die Zündung von 19 Minen[Anm. 5] mit durchschnittlich 21 t Sprengstoff (die größte Mine bei St. Eloi hatte 42 t Sprengstoff) rund 10.000 deutsche Soldaten. Beim Lochnagar-Krater wurde die Erde rund 1.200 m hoch in die Luft geschleudert und Krater mit 21 m Tiefe und 91 m Durchmesser gerissen. Der Knall war selbst in London noch zu hören.

Britische, kanadische, neuseeländische und australische Mineure (Tunnelbauer) gruben für die Schlacht von Messines in 15 bis 30 m Tiefe innerhalb 12 Monaten ein Labyrinth von rund 8 km unter die deutschen Stellungen.

Durch die Sprengung wurden die Soldaten mit sofortiger Wirkung getötet oder durch das emporgeschleuderte Erdreich verschüttet. Ahnungslos starben binnen Sekunden und Sekundenbruchteile die Soldaten.

Kleine Sprengungen

Neben den großen Sprengungen wurde im Stellungskrieg mit verschiedenen Mitteln versucht, Sprengladungen in die gegnerischen Schützengräben zu bringen. Mit mehr oder weniger großem Erfolg wurden hierbei verschiedene Wege beschritten:

  • Sprengpanzer (Goliath)
    Der Sprengpanzer Goliath brachte vor Gewehrkugeln sicher eine Sprengladung in die feindliche Stellung, wo sie über Draht gezündet wurde.
  • Hunde
    Es wurden Hunde darauf abgerichtet, brav nach dem geworfenen Stock zu laufen. Diesen Hunden wurde im Fronteinsatz eine Sprengladung auf den Rücken gebunden und der Stock in den feindlichen Schützengraben geworfen. Dort an angekommen zündete man per Draht die Sprengladung.
Befand man sich nahe an der Explosion, war man sofort tot. Bei größerer Entfernung wurde man durch die Splitter noch tödlich getroffen. Bei noch größerer Entfernung wurde man "nur" verwundet.

Panzer

Briten und Franzosen überlegten, wie sie den festgefahrenen Stellungskrieg wieder beweglich machen könnten. Ein erster Versuch des britische Offizier Ernest Dunlop Swinton (1868-1951) scheiterte, doch Winston Churchill (1874-1965) erkannte die Chance und ließ als Manrineminister das "Landschiff" Mark I bauen. 1916 waren die ersten Mark I einsatzklar. Es gab den 28 t schweren Type "Male" mit 2 Kanonen und 4 Maschinengewehre und den 27 t schweren Type "Female" mit 6 Maschinengewehren. Sie hatten eine Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h und eine Reichweite von 36 km.

Am 15.9.1916 wurden die ersten Mark I in der Somme-Schlacht mit mäßigem Erfolg eingesetzt. Am 20.11.1917 wurden bei der Schlacht von Cambrai 375 Panzer eingesetzt und ein großer Geländegewinn erzielt. Bis zum 3.12.1917 waren jedoch wieder die alten Verhältnisse wiederhergestellt. Dennoch zeigte sich, dass mit Panzern Bewegung in den Stellungskrieg zu bringen war.

Der 13,4 km schnelle Mark A wurde ab Dezember 1917 an die Truppe ausgeliefert. Er war mit 3 bis 4 Maschinengewehren bewaffnet und hatte mit seinen 14 t Gewicht eine Reichweite von 130 km, was ihn zum "Kavalleriepanzer" machte. Er war die Folge aus den Erkenntnissen der ersten Panzerschlachten: Es wurden auch schnelle Panzer mit großer Reichweite benötigt.

Der auf der Straße 20 km/h schnelle Renault FT-17 erreichte zwar im Gelänge nur 8 km/h, war aber für den Panzerkrieg richtungsweisend. Mit 7 t Gewicht und 40 km Reichweite besaß er eine 37-mm-Kanone oder ein MG als Bewaffnung. 1917 war der erste Prototyp fertig. Bis Kriegsende wurden 2.697 Stück gefertigt. - Ihr erster Einsatz war am 31.5.1918 bei Soissons. Am 8.8.1918 leitete die Schlacht bei Amiens die Hunderttageoffensive ein und war der "Schwarze Tag des Deutschen Heeres". Von den fast 600 eingesetzten Panzer waren die meisten Renault FT-17.

Wenn auch die Panzer des Großen Krieges noch ihre großen Mängel hatten, so zeigten sie doch, dass mit dieser Waffe der Stellungskrieg der Vergangenheit angehörte. Mit Panzern konnte man Schützengräben überrollen, ohne die eigenen Soldaten zu gefährden. Panzerbrechende Waffen (z.B. mit Hohlladungen) gab es noch nicht. Nur Geschütze konnten ihnen was anhaben, aber dazu mussten sie erst mal diese beweglichen Festungen treffen.

Soldaten wurden von den Geschützen und Maschinengewehren getötet oder von den Panzern überrollt.

Luftwaffe

Flugzeuge

Zeppeline

Nahkampf

Anhang

Anmerkungen

  1. Mein Großvater wurde im großen Krieg in einem Bunker verschüttet, aber wieder befreit. Von diesem Ereignis blieb er ein Leben lang traumatisiert. Folge: Seine Frau ging nachts auf die Toilette. Er wurde wach, war allein, bekam Panik, hörte die Schritte seiner zurückkehrenden Frau, ging im Dunkeln auf sie zu und würgte sie. Seine Frau war jedoch groß und kräftig und konnte sich dadurch retten.
  2. In einem knapp 30 km breiten Frontabschnitt um Thiepval konzentrierten Briten 1.437 Geschütze, mit denen sie ab dem 24.6.1916 eine Woche lang Tag und Nacht rund 1,5 Mio. Granaten auf deutsche Stellungen abfeuerten. Ihr Plan sah vor, Die deutsche Front in diesem Abschnitt auszulöschen und anschließend mit dem "Spazierstock" überqueren zu können. Doch die Deutschen hatten sich tief in die Erde eingegraben. Sowie am 1.7.1916 das 7-tägige Trommelfeuer endete und der Sturmangriff begann, brachten die Deutschen ihre Maschinengewehre in Stellung und wehrten alle drei Angriffswellen erfolgreich ab. Nur an wenigen Stellen konnten die vordersten Schützengräben eingenommen werden, mussten jedoch bald wieder aufgegeben werden. Von den etwa 120.000 britischen Soldaten, die am 1.7.1916 angriffen, starben über 19.000, davon alleine rund 8.000 in der ersten halben Stunde. Sie wurden vor allem von Maschinengewehren regelrecht niedergemäht. Weitere über 2.000 Mann wurden vermisst und über 35.000 wurden verwundet. Damit wurde der 1.7.1916 zum verlustreichsten Tag der britischen Militärgeschichte. Winston Churchill (1874-1965) soll hierauf gesagt haben: "Es macht keinen Sinn, mit blanker Brust gegen Maschinengewehre anzurennen."
  3. Es gibt Berichte von Soldaten, die nach einem Kopfschuss eines Scharfschützen noch einen zweistündigen Todeskampf hatten.
  4. Fest installierte Flammenwerfer (z.B. auf Kampfbooten oder Panzer) haben eine Reichweite über 100 m.
  5. Einige der gelegten Minen wurden aufgrund des geänderten Frontverlaufes absichtlich nicht gezündet und stellen auch heute noch eine Gefahr dar. Im Bereich von Messines löste am 17. Juni 1955 ein Blitzschlag die Explosion einer Mine aus. Dadurch entstand ein Krater von 60 m Durchmesser und 20 m Tiefe. Da diese Mine unter einem Feld lag, starb nur eine Kuh. Man vermutet noch mindestens drei weitere Minen in unmittelbarer Nähe des Dorfes, eine davon direkt unter einem Bauernhof. (https://de.wikipedia.org/wiki/Minenkrieg#Minenkrieg_im_Ersten_Weltkrieg Zugriff am 22.8.2014) Da die Gänge aber mittlerweile eingestürzt oder mit Wasser gefüllt sind, kann man heute nicht mehr zu dem Sprengstoff gelangen, um ihn zu entschärfen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Messines#Ergebnis_und_Nachwirkungen Zugriff am 22.8.2014)

Einzelnachweise

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Lewis_Gun#Einsatz Zugriff am 21.8.2014.
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Lewis_Gun#Einsatz Zugriff am 21.8.2014.
  3. Gertrud Woker: „Blüten der Kampfgaspropaganda“, Kapitel X. von: Der kommende Gift- und Brandkrieg und seine Auswirkungen gegenüber der Zivilbevölkerung, 278 Seiten mit Illustrationen, 6.–9. Auflage, Ernst Oldenburg Verlag, Leipzig 1932, Ende des Kapitels, S. 249. Zitiert nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Senfgas#Erster_Weltkrieg Zugriff am 22.8.2014.
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Phosgen#Giftigkeit Zugriff am 22.8.2014.
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Flammenwerfer#Im_Ersten_Weltkrieg Zugriff am 21.8.2014.